Inhalt

  • (ff. 4105) Phys. Auf f. 62V folgen nach V 6, 231 a 4 unter dem Lemma πέρας κατὰ τὸν σιμπλίκιον τοῦ παρόντας βιβλίου ἔν τισιν ὧδε die Zeilen 231 a 5–17 und 230 b 29 ὅταν – 231 a 4 mit Textplus nach 231 a 2 (wie in Laur. 87,5; Laur. 87,7; Ambr. M 46 sup.; Vat. 250, vgl. Bekker app. cr.).
  • (ff. 108152V) Cael., des. imperfecte III 6, 304 b 4 πυραμίδων ἔτι δέ.
  • (ff. 155186V) Gener. Corr., des. mut. II 10, 337 a 17 εἰρημέν [...
  • Leer


    ff. 105V107aV, 153154V.
  • Das vorzeitige Abbrechen von Cael. in III 6, 304 b 4 begegnet auch im Ambr. G 61 sup. aus dem 13. Jh. sowie den jüngeren Vind. Phil. Gr. 2 und Vind. Phil. Gr. 27 und war in unserer Hs. also durch die Vorlage bedingt. Dagegen fehlt der Schluß von Gener. Corr. durch mechanischen Verlust; bei einem Durchschnitt von 50 Bekkerzeilen pro Folium unserer Hs. müssen 2 ff. am Ende abhanden gekommen sein.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Papier

Wasserzeichen

  • ff. 49: Dreiberg I, ähnlich Br. 11870 (Palermo 1416–1428, mit Varianten Deutschland, Mähren, Südfrankreich, Norditalien 1419–1440).
  • ff. –/10, 1118, 19/26, 22/23, 27/33, 3441, 43/48, 45/46, 5056, 6479, 8285, 89/93, 95107, 163186: Glocke, fast identisch Br. 3981 (Holland 1419, mit Varianten Zagreb 1405, Udine 1420).
  • ff. 2021/2425, 2832, 42/49, 44/47, 5863, 8081/8687, 88/94, 91/92: Krone, Typ Br. 4702 (Siena 1385, mit Varianten Siena 1384–1386).
  • ff. 57/63a: Berg in Doppelkreis mit Kreuz, sehr ähnlich Br. 11898 (Perpignan 1418, mit Varianten Holland 1420, Palermo 1424).
  • ff. 108154, 158/159: Dreiberg II, ähnlich Br. 11859, jedoch in unserem Wz. gebogene Kreuzspitze (Genua 1399, 1404).
  • ff. 155157/160162: Löwe, entfernt ähnlich Br. 10499 (Siena? 1390, mit Variante Rheinland 1395).

Format

mm 296 × 218

Folienzahl

ff. III, 189 (+ 53a, 63a, 107a)

Lagen

ff. 13 modern, 1 × 8 - 1 (410, Bl. 1 fehlt ohne Textverlust), 2 × 8 (26), 1 × 8 - 1 (33, Bl. 6 fehlt ohne Textverlust), 7 × 8 (87), 1 × 8 - 1 (94, Bl. 6 fehlt ohne Textverlust), 1 × 8 (102), 1 × 6 (107a), 1 × 8 - 1 (114, Bl. 1 fehlt ohne Textverlust), 9 × 8 (186), ff. 187188 modern.

Griechische Kustoden

Griechische Kustoden auf dem 1. Recto oben rechts und dem letzten Verso unten rechts (1) von α (f. 10V), β (f. 11) – ιδ (f. 103), vom Kopisten. Auf f. 33V statt δ falsch ε, das in der Versozählung somit zweimal erscheint. (2) Neueinsatz mit α (f. 114V), β (f. 115) – ι (f. 179), vom Kopisten. Mehrfaches Fehlen von Kustoden in beiden Reihen (ff. 42, 95, 122V, 154V).

Anzahl der Linien

Lin. 26–28; Kol. 2

Kopist

Subskription auf f. 105: ἥδ᾽ ἡ σελὶς τέτρμ᾽ ἔλαβεν, ἐξ ἐμοῦ τοῦ λίαν τλήμονος ἰωάννου τοῦ χιονοπούλου. ἔν ἔτει τῷ ἀπὸ κτίσεως κόσμου, ςωπωκζω. ἀπὸ δὲ τῆς ἐνσάρκ(ου) οἰκονομίας τοῦ μεγάλου θεοῦ καὶ σωτῆρος ἡμῶν ἰησοῦ χριστοῦ, αωυωιη: ἐγράφη δὲ ἐν τᾔ νήσῳ κρή(τη): –

ff. 1105 wurden also von Ioannes Chionopulos auf Kreta im September/ Dezember 1418 abgeschlossen. Das Auftreten der Subskription nach Abschluß von Phys. auf f. 105 und der Beginn von De caelo auf neuer Lage und Papiersorte mit Neueinsatz der Kustodenzählung weisen auf verschiedene Entstehungsphasen unserer Hs.

Schmuckleisten, Titel und Initialen in Rot; die Titel zuweilen in Texttinte mit roter Initiale (ff. 14, 127, 145, 155). Buchtitel oben Mitte vom Kopisten (ff. 10, 13V, 108 unten rechts, 174V, 182V sowie Schemata zu Cael. auf ff. 111V, 151V) im wesentlichen von späteren Händen:

a. 〈Ermolao Barbaro der Jüngere〉 (Harlfinger): Von diesem Vorbesitzer der Hs. (vgl. Rubrik Provenienz) stammen im Bereich der ff. 457V, 108110 Korrekturen, Textergänzungen und Glossen zu Phys. I–V und Lemmata am Beginn von Cael. Weiter hat er einen Teil von Phys. mit einer Kapitelzählung versehen, wie sie öfters in den lateinischen Übersetzungen auftaucht (I 1–83, II 1–92; III 1–75; IV 1–134; V 1–5; danach in unserer Hs. abbrechend). Die regelmäßige Zählung setzt jedoch schon auf f. 50V mit IV 115 aus; dies stimmt fast damit zusammen, daß auch eine partielle Buchzählung zu Phys. II–IV von der Hand Barbaros, ab f. 14 jeweils oben rechts, auf f. 49 abbricht. Barbaro bringt mehrere Vergleiche des griechischen Textes mit den lateinisch-arabischen Versionen (so ff. 34, 50, 53a) und verweist auf „quod notavi in Averroi meo impresso“ (f. 30).

b. Ende des 15. Jh.: Schemata, Textergänzungen, Korrekturen und Varianten zu Cael. (ff. 112V, 113, 113V etc.).

Zwei weitere Hände vereinzelt: f. 119 bzw. f. 156V (dies vielleicht die Hand, die die Zeilenzählung zu Gener. Corr. ausgeführt hat?).

Ergänzungen zum Textbestand

Korrekturen, Lesarten und Glossen zu Phys. und Cael. von verschiedenen Händen (vgl. Rubrik Kopist). Zu Gener. Corr. auf ff. 155164V Zeilenzählung (1–615, jeweils alle 5 Zeilen).

Einband

Italien, 19. Jh. Pappband mit Pergamentrücken und -ecken, Überzug dunkelgrünes, marmoriertes Papier. neuere Rückenetikette aus grünem Leder; frühere Rückentitulatur (“Aristoteles / de physico Auditu / libri VIII. / De Coelo / libri III. De Gener. et Corruptione / libri II. / Graece“) bezeugt durch die Beschreibung von E. Narducci, 21892, S. 48–49 (vgl. unten).

ff. 13, 187189 sind moderne Vorsatzblätter. Wz. ff. I, III, 187: „Al Paradiso“, Hea. ohne Beleg.

ff. II, 188, 189: „Go. MECo“, Hea ohne Beleg.

Geschichte

Datierung

J. 1418

Provenienz

Vorbesitzer Ermolao Barbaro der Jüngere (um 1453–1493). Vgl. über ihn M. E. Cosenza, Ital. Humanists, I, S. 404–412; A. Diller, Library Francesco and Ermolao Barbaro, S. 254–255 und die dort angeführte Literatur. Eine Liste der Bücher des Ermolao und seines Großvaters Francesco ist als Schlußteil eines Inventars des Pico della Mirandola erhalten (Vat. lat. 3436, ff. 263296V); veröffentlicht von P. Kibre, The Library of Pico della Mirandola, New York 1936. In den Nr. 1148–1697 hat A. Diller, op. cit., S. 253 sqq. die Bibliothek Barbaros erkannt; die Nr. 1545–1697 umfassen die griechischen Mss., wobei Nr. 1640 „Aristoteles physica et de generatione et corruptione et de caelo et mundo“ unserer Hs. entspricht (op. cit., S. 260). Die Abfolge in der Nennung der Traktate impliziert wohl nicht, daß die übliche Reihe Phys. – Cael. – Gener. Corr. ursprünglich nicht bestand.

Mit anderen Barbaro-Mss. kaufte I. B. Mittarelli unser Ms. für das Kloster S. Michele in Murano; in seinem Katalog (Bibl. codd. Mss. monasterii S. michaelis Venetiarum, Venedig, 1779) So. 70–71 unter Nr. 70 sowie S. XVII–XVIII aufgeführt. Über die Hss. des Klosters vgl. E. Mioni (unten Bibliographie: Kat.), S. 317 sqq.

Dann in der Sammlung des Antiquars Pietro Girometti, dort Nr. 13 (vorderer Spiegel). Im J. 1856 mit 33 anderen Girometti-Hss. verkauft an Prinz Baldassarre Boncompagni; siehe E. Narducci, Catalogo die manoscritti ora possedutti da D. Baldassarre Boncompagni, 1Rom 1862, S. 59 Nr. 150 und 2Rom 1892, S. 48–49 Nr. 82.

Auf der Boncompagni-Auktion (Catalogo della Biblioteca Boncompagni. Prima parte contente i Manoscritti... che si venderano alla pubblica Auzione nei giorni 27 gennaio – 12 febbraio 1898, Roma 1898, S. 13–14 Nr. 63) über den Oxforder Buchhändler James Parker für Ingram Bywater erworben (Rechnung f. 1a; die Signaturen By. 342 und Byw. A. 5. 8 auf dem Spiegel). Mit dessen Hss. in die Bodleiana gelangt (dort Nr. 40036 in Fortsetzung der Zählung des Summary Catalogue).

Auf f. 1 oben: „Fisica“ und „Aristotelis de Physica Fragmenta“.

Bibliographie

Kat.

  • Annotated Bywater catalogue (Mikrofilm in der Bodleiana, Sign. R. 6. 201d), S. 13 Nr. 342.
  • E. Mioni, I manoscritti greci di S. Michele di Murano, in: Italia medioevale e umanistica 1, 1958, S. 332–333.
  • Bywater 4 (Online-Katalogisat der Bodleian Library)

Kod.

  • V. Gardthausen, Gr. Palaeogr. I, S. 326.
  • M. Richard, Répertoire, S. 180.
  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S. 167 Anm. 3, 409.

Text.

  • P. Moraux, ed. Cael., S. CLXXXIV.

Quelle

  • Wiesner, Autopsie April 1967.
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Zitierhinweis

Oxford, Bodleian Library, Bywater 04, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb8707679 (aufgerufen am 18.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb8707679

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