Inhalt

  • Canon. 107 vereint einen Druck (ff. 416), einen griechischen (ff. 1778) und einen (ursprünglich unabhängigen) lateinischen Ms.–Teil (ff. 79191).
  • (ff. 416) Sens.
  • (ff. 1826V) Mem.
  • (ff. 2837V) Somn. Vig.
  • (ff. 3947) Insomn.
  • (ff. 4852) Div. Somn.
  • (ff. 5366) Mot. An.
  • (ff. 67V73) Long.
  • (ff. 74V78) Juv., des. imperf. 4, 469 a 33 / b 1 ἄρχοντος χώρα.
  • (ff. 80V81, 8485) Auszüge aus den nachfolgenden Propositiones, inc. In libro de proprietatibus elementorum: celum est elementum quintum usw. (wie unten f. 146V), dann: In primo de animo: actus et potentia sunt differentiae valde oppositae usw. (wie unten f. 119V).
  • (ff. 86187) Grundthesen, vorwiegend aus Aristoteles und den Kommentatoren, zu allen philosophischen Bereichen (Titelzeile im Ms.: Incipiunt propositiones Aristotilis universales), mit (f. 86RV) Hypothesis, inc. Aristotiles patrem Nicomacum medicinae artis peritissimum, sowie vorafgehend (ff. 81V83V) Pinax (Titel im Ms.: Tabula divinarum propositionum Aristotilis, Averois et quam plurimorum philosophorum).
    Die Propositiones nach folgender Anordnung: (ff. 86V148) Zur Metaphysik und Physik. Thesen aus Metaph., Phys., Cael., Gener. Corr., Mete., An., Parva Nat., Plant., Mot. An., De Animalibus I–XIX, De propositionibus elementorum und Proculus, De causis.
  • (ff. 148156V) Zur Ethik und Theologie/ Kosmologie: Thesen aus EN, Oec.; Platon, Timaios; Apuleius, De deo Socratis; Empedokles; Averroes, De substantia orbis. Zu einer größeren Textlücke vgl. Rubrik Urspünglicher Zustand.
  • (ff. 156V187) Zur Poetik, Rhetorik und Logik: Thesen aus Poet.; Rhet.; Porphyrios; Cat.; Gilbertus, De principiis; Boethius, Divisiones; Int.; Anal. Pr.; Anal. Post.; Top.; Soph. El.
  • (ff. 187V189V, 191) Auszüge aus den Propositiones (vgl. ff. 80V81, 8485), inc. Secundi de generatione: elementa sunt activa et passiva (wie f. 114V).
  • Leer


    ff. 2V, 2aRV, 16V, 27V, 38V, 47V, 47aRV, 52V, 52aRV, 66V, 67, 73V74, 78V, 78azV, 79V, 85V, 190V.
    ff. 3, 17, 27, 38 enthalten nur den Titel der jeweils folgenden Traktate.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Papier (außer ff. 80, 191: Pergament)

Wasserzeichen

  • ff. 2/2a, 1725, 2964, 6978k, 78nz: Krone mit darunter befindlichem Buchstaben A, Br. ohne Beleg.
  • ff. 2628, 6568, 78l/m: Lilie im Kreis, Typ Br. 7117 (Ascoli 1536), jedoch bei Br. zusätzlich ein Stern über dem Kreis.
  • ff. 81189, 191: Anker im Kreis mit Stern, entfernt ähnlich Br. 480 (Arnoldstein 1508, mit Varianten Laibach, Treviso 1514–1519), entfernt ähnlich Pi. V 205 (Linz, Toblach 1508), entfernt ähnlich Mo. 658 (Arnoldstein 1508, mit Varianten Rom, Vicenza 1513–1515, Ljubljana 1519) und 659 (Zagreb 1510), sehr ähnlich Ha., ancre 11 (J. 1504).

Format

mm 233 × 167 (außer f. 79: mm 112 × 132/135, f. 190: mm 160 × 105)

Folienzahl

ff. 191 (+ 2a, 47a, 52a, 79a–z)

Foliierung

Im griechischen und lateinischen Teil von dem Kopisten separate Paginierung bzw. Foliierung: (1) Paginierung setzt f. 4 oben rcehts mit 1 ein, läßt f. 17RV wie schon vorher f. 3RV (Titelblätter für Sens. bzw. Mem.) aus, bezieht die in der Foliierung übergangenen ff. 47a, 52a ein und gelangt so bis 151 (f. 78). (2) Foliierung ff. 85189 rechts unten ursprünglich 1–125.

Lagen

1 × 1 (1), 1 × 2 (2a), 2 × 4 (10), 1 × 6 (16), 1 × 6 - 1 (21, Bl. 6 fehlt ohne Textverlust), 1 × 4 (25), 1 × 4 - 1 (28, Bl. 3 fehlt ohne Textverlust), 1 × 4 (32), 1 × 6 (38), 17 × 4 (78z), f. 79 auf f. 80 aufgeklebt, 1 × 6 - 1 (84, Bl. 6 fehlt ohne Textverlust), an den Reststreifen von Bl. 7 ist f. 190 angeklebt).

Griechische Kustoden

Griechische Kustode D, vom Kopisten, f. 17 in Anlehnung an die im Druck auf den jeweils ersten drei ff. vorhandene Lagenkennzeichnung mit Majuskeln und römischen Ziffern von A II (f. 4) bis C II (f. 13).

Reklamanten

Reklamanten (1) waagerecht auf jedem Verso unten rechts, vom Kopisten, von f. 18 bis f. 77V, (2) senkrecht auf dem letzten Verso unten rechts, von oben nach unten, teilweise in Rot, vom Kopisten, von f. 94V bis f. 184V.

Anzahl der Linien

Lin. 29 (ff. 4V15V), 22 (ff. 18V77V), um 35–48 (ff. 80V85, 187V189V, 191), 29–38 (ff. 86187); Kol. 1 (außer ff. 80V85, 187V189V, 191: Kol. 2–3)

Kopist

A. ff. 1878 sowie die lateinischen Marginalien und Diagramme ab f. 3V: 〈Vitantonios Gremisos?〉 (Harlfinger). Diese Zuweisung beruht auf der m. E. wahrscheinlichen Annahme, daß Veron. 560 (sic, nicht 1560) ein Autograph des Besitzers Vitantios Gremisos ist (vgl. den Duktus des Besitzereintrags f. I). Initial- und Titelschmuck sowie Paragraphenmarkierung in Rot (vgl. des näheren Rubrik Entstehung).

B. ff. 80189V, 191: Simeon Maglionus, laut Subskription f. 191V: MCCCCLI Mediollani compilatus a maglio simeone / Deferialiis artium Doctore et civis / Mediollanensis ad laudem omnipotentis / Dei. Titel, Initialen, Lemmata und hervorzuhebende Textpartien in Rot.

f. 190: spätere Hand des 17. Jh., schreibt ein Gebet von 23 Zeilen, inc. Domine Jesus fili divinae Mariae, des. in hunc mundum nobis promisistis.

Ergänzungen zum Textbestand

Zu allen griechischen Traktaten außer Juv. Paragraphenzählung, vom Kopisten. f. 3V Diagramm zu den psychosomatischen Phänomenen bei Pflanzen und Tieren sowie eine Notiz zum Vorhaben des Traktats, inc. Notandum propositum philosophi in secunda parte huius prooemii, vom Kopisten A.

Lateinische Marginalien zu Parva Nat. vom Kopisten A, besonders zahlreich zu Sens. und Mem. Erstes Scholion f. 4 inc. tractatus dividitur in tres partes: in prima agit de sensoriis. f. 17V Notiz zur Stellung von Mem. und Somn., inc. hac de causa potius post libellum de sensu et sensibili.

Einband

Pergamenteinband. Farbiger Längs- und Unterschnitt, vergoldeter Stirnschnitt. Hohler, glatter, gerundeter Rücken. Zwei aufgeklebte rotbraune Lederetiketten mit Goldprägung: ARISTOTELES / TRACTAT. / VARII / GRAECE / MS. und ARISTOTELES / ET ALIOR. / AUCTORIT. / ET SENT. / MS.

Geschichte

Datierung

16. Jh. A. (ff. 81189V, 191), 16. Jh. M. – 2. H. (ff. 1778), wahrscheinlich J. 1542 (ff. 416)

Entstehung

Die handschriftlichen Partien der Parva Nat. (Mem. – Juv.) hat der Kopist Gremisos (vgl. Kopist) an einen Frühdruck von Sens. angeschlossen, dessen dreizeiliges Impressum f. 3 unten sorgfältig getilgt wurde. Von den schon im Katalog von Coxe entzifferten Aufgaben: PARISIIS / (nicht ermittelt) / MDXLII bleiben Zweifel bei den Einerangaben der Jahreszahl.

Druck und Handschrift sind von Gremisos wechselseitig ineinander integriert: der Druck wird der Ausführung der Handschrift angeglichen, indem die Majuskeltitel ff. 3 und 4 nachträglich mit Rankenwerk verziert, die Initiale f. 4 rot kaloriert und der Beginn der Paragraphen jeweils rot markiert sind; ferner sit die ursprüngliche Paginierung rechts oben getilgt und der Zählung im Kodex angepaßt. Andererseits ist die Handschrift nach dem Muster des Drucks gestaltet durch (a) Doppeltitel: dem Traktat (mit Titel, Initiale, Ornamentik) geht jeweils ein nur den Titel enthaltendes Blatt voraus; (b) Aufteilung der Seitentitel: links Ἄριστοτέλους περὶ, rechts der jeweilige Traktattitel; (c) Ausführung einer kurzen waagerechten Reklamante auf jedem Verso unten rechts direkt unter dem Textblock.

Der griechische Text der Hs. ist nicht vollendet. Gremisos führt in seinem Pinax f. 2 zwar alle Traktattitel der Parva Nat. (mit Notiz am linken Rand: ταῦτα τὰ βιβλία οἱ λατῖνοι μικρὰ τὰ φυσικὰ καλοῦσι) sowie Mot. An. an, doch fehlt ab Juv. seine eigenhändige Seitenangabe (für Juv. ergänzt von der Hand, die f. 1 später einen lateinischen Pinax hinzufügt); Für den angekündigten Schluß (Respir.) sind 26 Leerblätter nach f. 78 freigelassen. Auf den unvollendeten Zustand weist ferner, daß ab Div. Somn. die vorher üblichen Titelfolia nicht ausgeführt sind (ff. 47a, 52a, 67 freigelassen) und die Majuskeltitel und Zierinitialen am Traktatbeginn fehlen (ff. 48, 53, 67V, 74V).

Ursprünglicher Zustand

Auf Textverlust zwischen ff. 154V und 155 weisen die dem Textfortgang nicht entsprechende Reklamante f. 154V sowie die Pinaxangaben. f. 154V brechen die Propositiones aus Oec. mutile ab mit verbis fecere filiis in potentibus (Reklamante:) recipiant [...; f. 155 enthält den Schluß von Auszügen aus Platon, Timaios: inc. mut. ... ] lia et non consilium per deos deorum intelligat. Da laut Pinax zwischen diesen Texten noch Pol., De regimine principum, De bona fortuna, De promo, Seneca sowie Boethius, De consolatione philosophiae und De scholastica disciplina exzerpiert waren, ist nach f. 154V mindestens eine Lage verlorengegangen.

Provenienz

f. 2 vom Kopisten A: Nro 30. f. 79: Aristotelis et Aliorum Philosophorum Auctoritates et Sententiae. / Ms. 1451. Diese Ziffer auch f. 191V in der Subskription (vgl. oben). f. 80: No. 74, darunter in Rotbraun: 24 (oder 29?).

Bibliographie

Kat.

  • H. O. Coxe, Cat. Bibl. Bodl., I 3, Sp. 98.
  • Canon. gr. 107 (Online-Katalogisat der Bodleian Library)

Kod.

  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S. 412.

Text.

  • R. Mugnier, Mss. Parva Nat., S. 328.
  • R. Mugnier, Filiation Parva Nat., S. 44 (Sigel i. Hängt von x [= Oxon. NC 226] ab).
  • Bei P. Siwek, Mss. Parva Nat., nicht aufgeführt.
  • P. Louis, ed. Mot. An., S. 48.

Quelle

  • Wiesner, Autopsie April 1970
Die Erstellung der Daten in "CAGB digital" ist ein fortlaufender Prozess; Umfang und Genauigkeit wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Korrekturen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an agiotis@bbaw.de.

Zitierhinweis

Oxford, Bodleian Library, Canon. gr. 107, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb8488386 (aufgerufen am 19.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb8488386

Dateipfad: /Handschriften/UK/Oxford/Oxford-Bodleian-Library-Canoniciani-graeci-107.xml