Inhalt

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Pergament (außer f. 325: Papier)

Wasserzeichen

  • f. 325: Gotisches P mit Kleeblatt, fast identisch Br. 8689 ( 1461–1463, unter anderen Basel 1462).

Format

257 × 200 mm

Folienzahl

ff. IV, 326 (f. 326 = Spiegel')

Foliierung

Erste Foliierung (jüngeren Datums) oben rechts, springt von 190 auf 200. Die fehlerhaften Folienziffern sind später getilgt (Klammern) und durch richtige (191, 192, 193 usw.) ersetzt worden. Das nach f. 225 (früher 234) herausgeschnittene Bl. war in der ersten Foliierung nicht berücksichtigt worden.

Lagen

FHHF.

28 × 8 (224), 1 × 8 - 1 (232, Bl. 2 fehlt mit Textverlust, Reststreifen als 226 gezählt), 11 × 8 (320), 1 × 6 - 1 (321324, 326, Bl. 6 fehlt), 1 Bl. Papier hinter f. 324 als 325 eingeschoben.

Griechische Kustoden

Griechische Kustoden von γ (f. 17) bis μα (f. 321) auf dem 1. Recto unten Mitte von der Hand des Kopisten. Einige Kustoden von einer jüngeren Hand auf Innenfolien der Lagen oder auf dem letzten Verso wiederholt.

Anzahl der Linien

Lin. 26

Liniierung

Lake I, 26 c. Die Einstiche für die Liniierung sind fast überall erhalten. Über ff. 184V197 verteilt sind Einstiche an der Längsschnittseite in ganz unregelmäßigen Abständen mit griechischen Zahlen (von α bis μ, dann von α bis κϛ) signiert worden. Was damit bezweckt wurde, ist mir unklar.

Kopist

A: ff. 18V, 17323V. Archaisierend. Einige Marginalien von ihm. Titel und Untertitel in Rot. Zierleisten zwischen den einzelnen Traktaten und Büchern.

B: ff. 916V (= Porphyrios, Isagoge ab 17, 14 Busse und Cat. bis 6, 5 b 14, als Ersatz für den verschollenen 2. Quaternio des ursprünglichen Kodex).

C: ff. 324RV, 326.

Scholien von mindestens 2 Händen aus dem 13. (–14.) Jh.

Einband

Griechisch. Dicke, nicht überstehende Holzdeckel. Reste des alten Überzugsstoffes. Fester, glatter Rücken aus braunem Leder. Bünde à la Greca, mit ausgestemmten Spalten. Der Einband wurde 1951 von W. Bitz, Basel, repariert (vgl. Aufkleber f. 326 unten links).

Geschichte

Datierung

12. Jh. 2. H.–13. Jh. 1. H. (außer ff. 916V: 14. Jh., ff. 324RV, 326: 13. Jh.)

Provenienz

Der Kodex wurde von Johannes Stojkovič aus Ragusa während seines Aufenthaltes in Konstantinopel (Sept. 1435–Nov. 1437) für 7 Hyperpyra gekauft (f. II, von der Hand des Johannes von Ragusa: septem u̅p̅pa [= hyperpyra]). Über den Kardinal Johannes von Ragusa (um 1390–1443), sein Leben und seine Bibliothek, vgl. K. Escher, Das Testament des Kard. Johannes de Ragusio, in: Basler Zeitschr. f. Gesch. u. Altertumsk. 16, 1917, S. 208–212. Ph. Schmidt, Die Bibliothek des ehemaligen Dominikanerklosters in Basel, ibid., 18, 1919, S. 160–254. B. Altaner, Zur Gesch. d. Handschriftensammlung des Kard. Johannes von Ragusa, in: Histor. Jahrb. d. Görres-Gesellsch. 47, 1927, S. 730–732. A. Vernet, Les manuscrits grecs de Jean de Raguse, in: Basler Zeitschr. f. Gesch. u. Altertumsk. 61, 1961, S. 75–108. Als Johannes Ende 1443 in Lausanne starb, vermachte er seine Bücher den Baseler Dominikanern, bei denen er während des Konzils gewohnt hatte.

Der Kodex wird im Ms. 102 der Stadt Schlettstadt (Selestat), das ein Verzeichnis der den Dominikanern hinterlassenen Bücher des Johannes von Ragusa enthält, erwähnt. Wahrscheinlich wurde der Kodex kurz danach restauriert (vgl. das Wasserzeichen des f. 325); er erhielt die Signatur 48 (alter Pergamentaufkleber auf der Außenseite des Vorderdeckels: Aristoteles dialectica tota. Gr. 48. Anno XXI incepta col.). Nach der Säkularisierung (1525) gelangte er (1559) in den Besitz der Universität Basel (vgl. f. II: Ex libris bibliothecae Academiae Basiliensis 1559). Im ersten, von Heinrich Pantaleon angefertigten handschriftlichen Katalog der Universitätsbibliothek (= Ms. Basel AR I 17) erscheint er unter den libri antiqui graeci manuscripti.

f. 326 unten Monokondylon, z. T. überklebt: ἀνεγνώσθη αὕτη ἡ β[ίβλος – – σ]οφωτάτου(?) ἔτει θ(εο)ῦ[– – –] σ̣ο̣ν̣ τῶν αθη

f. 324V oben: ἡ βίβλος αὕτη ἔχει φύλλα εκατοτρ(ια) ερ(μην)ει(ας) (letzte Worte unsicher).

f. 324V unten: ἡ βίβλος αὕτη ἔχει φίλα *** (Zahl nicht entziffert).

Bibliographie

Kat.

  • H. Omont, Mss. Suisse, S. 410, Nr. 54.

Kod.

  • Vgl. Provenienz:
  • K. Escher, S. 212.
  • Ph. Schmidt, S. 237, Nr. 436.
  • A. Vernet, S. 79, 98.
  • Prato 1991, S. 136, Taf. 2a (Schriftbild des Bas. stimmt mit Ambr M 46 sup. (Phys., Cael.) und Ambr. H 50 sup. (An., Parv. nat., Mot. An., Col.) zusammen; er ist wie diese in das ausgehende 12. Jh. zu datieren).
  • A. Cataldi Palau, Legature constantinopolitane del monastero di Prodromo Petra tra i manoscritti di Giovanni di Ragusa, Codices manuscripti 37, 2001, S.11-50 (hier S. 33–34).

Text (Sigel u).

  • Th. Waitz, ed. Organon, 1844, I, S. 11 (ganz kollationiert für Cat., Int., Top. und Soph. El., stellenweise herangezogen für Anal. Pr. und Anal. Post.).
  • Cat.

    • R. Bodéüs, ed., 2002 (CXXII–CXXVII: Bas. stammt mit Barb. 87 von einem separat transkribierten Modell [β] ab; sie konstituieren eine der fünf basalen Überlieferungsgruppen).

    Anal. Pr.

    • Tredennick, ed. Anal. Pr., 1938, S. 193 (nur erwähnt).
    • Ross, ed. Anal. Pr. et Anal. Post., 1949 (nur selten herangezogen).

    Anal. Post.

    • Tredennick, ed. Anal. Post., 1960, S. 18–19 (occasionally recorded).
    • Ross, ed. Anal. Pr. et Anal. Post., 1964 (S. V; selten angeführt).

    Top.

    • Ross, ed. Top. et Soph. EL, 1958 (hebt S. VII die Übereinstimmung mit dem Coisl. 330 [C] aus dem 11. Jh. hervor).
    • Forster, ed. Top., 1960, S. 269 (nur erwähnt).
    • Strache – Wallies, ed. Top. et Soph. El., 1923 (S. VI: gehört zur Familie von Coisl. 330 [C] und Par. 1843 [D]. Stimmt mit der griechischen Vorlage des Boethius überein).
    • Ross, The Text of Arist. Topics and Sophistici Elenchi, in: Mélanges Diès, Paris 1956, S. 215–219 (Familie von Coisl. 330 [C] und Vat. 1024 [c]).
    • Brunschwig, ed. Top., 1967 (S. CXXIV–CXXVIII: in Top. I–III eng verwandt mit Par. 1843 [D]. In Top. IV eng verwandt mit Barb. 87 [V], Neo–Eboracensis Pierpont Morgan 758 [M], Vat. 207 [P] sowie mit der griechischen Vorlage des Boethius [Λ]).
    • Brunschwig, Mss. parisiens Top., S. 9.

Quelle

Die Erstellung der Daten in "CAGB digital" ist ein fortlaufender Prozess; Umfang und Genauigkeit wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Korrekturen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an agiotis@bbaw.de.

Zitierhinweis

Basel, Öffentliche Bibliothek der Universität, Bas. F II 21, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb7350715 (aufgerufen am 18.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb7350715

Dateipfad: /Handschriften/Schweiz/Basel/Oeffentliche-Bibliothek-der-Universitaet/AG1-Basel-UB-F-II-21.xml