Inhalt

  • (ff. 1158) Alphabetisch geordnetes juristisches Handbuch, inc. κεφάλαια τοῦ προχείρου κατὰ αβ.
    Lücke nach f. 16V (Ausfall von Bl.1 der Lage γ): τί ἐστι ναυφύλαξ [...] τί ἐστι περιγραφῆναι. Lücke nach f. 22V (Ausfall von Bl.8 der Lage γ sowie der Lagen δ–θ): ὁ ἕβδομος ὀφείλει πληροῦσθαι βαθμός. ὅυτως δὲ πάλιν [...] ριζόμενος οὔτε ἐλευθερίαν ἔχει.
  • (f. 159) Pinax, vgl. ursprünglicher Zustand. (f.159V) Pinax wiederholt, mit Korrekturen gegenüber f. 159.
  • (ff. 160213) MM.
  • (f. 213V ) Briefformular (γράμμα συστατικόν; ein Abt bittet den zuständigen Bischof, das Kloster zu besuchen und eine Weihung zum Priester bzw. Hierodiakon vorzunehmen).
  • Leer


    f. 158V
  • Teil II des Ms. ist eng verwandt mit Vat. 264 (14. Jh. A.); dieser enthält ebenso wie unser ursprüngliches Ms. MM und dann die angegebenen Traktate aus Plutarch, Moralia. In beiden Hss. weist der Text von MM sehr viele und z. T. umfangreiche Fenster auf.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Papier

Wasserzeichen

  • ff.122, 3186, 87/94: Doppel–Hirschkopf, Br. und M.–T. ohne Beleg.
  • ff.2330, 95126, 127/134, 135158: Einhorn, Typ Br. 99539971 (vorwiegend Italien 14. Jh. 2. H.–15. Jh. 1. H.), ähnlich M.–T. 6043 (Dečani 1370/80).
  • ff.8992, 129132: Bogen, Typ Br. 779799 (überwiegend Italien 14. Jh. 2. H.), mit glatter Pfeilspitze wie Br. 795, M.–T. 335 (Genua 1358).
  • ff.159213: Buchstabe R, Br. ohne Beleg, ähnlich M.–T. 5584 (Dečani um 1380).

Format

215 × 140 mm

Folienzahl

ff. III, 213, III'

Foliierung

Ältere Foliierung (um eine Ziffer niedriger) oben rechts, meistens abgeschnitten oder getilgt.

Lagen

2 × 8 (16), 1 × 8 - 2 (22, Bl.1 und 8 fehlen mit Textverlust), 23 × 8 (206), 1 × 8 - 1 (213, Bl. 8 fehlt).

Griechische Kustoden

Griechische Kustoden (1) auf dem ersten Recto und dem letzten Verso (meistens abgeschnitten) unten Mitte oder rechts, vom Kopisten, rot: α (f. 1), β (f. 9), ι (f. 23) – κς (f. 151). Aus dieser Zählung geht hervor, dass nach f. 22 außer dem letzten Blatt der Lage γ (die Kustode γ stand auch auf dem ebenfalls verlorenen 1. Bl. der Lage nach f. 16) die gesamten Lagen δ–θ verloren gegangen sind; (2) auf dem letzten Verso unten Mitte, vom Kopisten: α (f. 166V) – ς (f. 206V ).

Lagensignierung

Westliche Lagensignierung auf dem ersten Recto unten Mitte: N1 (f. 1), N2 (f. 2), N3 (f. 9) – N9 (f. 55), danach abgeschnitten; diese Zählung setzt den Blattverlust nach f. 16 und f. 22 sowie den Verlust der sechs Lagen nach f. 22 bereits voraus.

Anzahl der Linien

Lin. 18–24 (ff. 1158), 24 (ff. 159213)

Liniierung

Lake I, 1a = Leroy 00D1 (ff. 1158); für ff. 159213 Schema nicht erkennbar.

Kopist

A. ff. 1158. Dieser Teil der Hs. wurde von dem Mönch Dionysios im Auftrage des Priestermönches Myron, des Exarchen von Trigleia an der Propontis, am Dienstag, dem 1. März 1379 beendet. Subskription f.158: Ἐτελειώθη τὸ παρὸν πρόχειρον, διὰ χειρὸς ἐμοῦ διονυ/σίου ἁμαρτωλοῦ τάχα καὶ μοναχοῦ. διὰ προστά/[ξεως] τοῦ τιμιωτάτου ἐν ἱερομονάχοις κυροῦ μύρωνος/[τοῦ ἐ]ξάρχου τριγλείας ἐν ἔτει ςωπς ἰν(δικτιῶν)ος β/ μηνὶ μαρτίω πρώτη, ἡμέρα τρὶτη. Die Datumsangabe enthält, wie A. Jacob festgestellt hat (vgl. Bibliographie), einen Fehler in der Angabe des Weltjahres. Im angegebenen Jahr (6886 = 1377/8 n. Chr.) fällt der 1. März auf einen Montag und die Ziffer der Indiktion ist 1. Da für das Weltjahr 6887 (= 1378/9 n. Chr.) dagegen die Angabe für die Indiktion (2) stimmt und der 1. März auf einen Dienstag fällt, ist anzunehmen, dass der Kopist sich beim Weltjahr um eine Ziffer geirrt hat; es hätte ͵ςωπζʹ heißen müssen.

Zierleisten, Titel, Initialen, Zählung der Lemmata in kräftigem Rot. f.1 oben der Zwölfsilber χ(ριστ)ὲ προηγοῦ τῶν ἐμῶν πονημάτων.

B. ff.159213. Titel und Initialen rot.

C. f. 213V (15. Jh.).

Einband

Rotes Leder auf Pappe. Vorder- und Hinterdeckel tragen das Wappen Colberts. Auf dem Rücken die Initialen J(ean) B(aptiste) C(olbert).

Erhaltungszustand

Das Ms. hat stark durch Wasser gelitten; f. 154 fehlt die obere Hälfte (Textverlust), f. 213 liegt lose.

Geschichte

Datierung

J. 1379 (ff. 1158), 14. Jh. 3. Viertel (ff. 159213)

Ursprünglicher Zustand

Die Handschrift besteht aus zwei heterogenen Teilen (vgl. Wasserzeichen, Liniierung, Inhalt, Kopisten): I (ff. 1158), II (ff. 159213). In Teil II folgten auf MM laut Pinax f. 159 bzw. f. 159V ursprünglich Plutarch, Moralia 1, 2, 6–13, 57, 29, 3–5, 8, 14, 56, 36, 28, 34, 58, 59, 61, 19 (Nummern nach Paton–Wegehaupt–Pohlenz–Gärtner, I, Leipzig 1974, S.XIV–XVII).

Provenienz

Teil I des Ms. befand sich im J. 1388 im Besitz des Demetrios und wurde nach seiner Angabe von ihm restauriert. Eintragung f. 158: .αραδ̣....δὲ καὶ ἀνεκαινίσθη παρὰ δημητρ(ίου)/ ἐν ἔτει ςωϞς ἰν(δικτιῶν)ος ια μη(νὶ)/ μαρτ(ίῳ) δευτ(έρᾳ): –/ κατὰ δὲ λατίνους, ἀπὸ χ(ριστο)ῦ γεννήσεως ἔτει/ ατπδ. παρ᾿ ἡμῖν δὲ ἀπὸ χ(ριστο)ῦ γεννήσεως ἔτει ατη. ἥλιου κύκλος ς, σελήνης κύκλος ιη/ ὁ θεμ(έ)λ(ιος) κα. νομικὸν φάσκ(α) μαρτίου κε ἡμέρα δη/ χριστιανῶν πάσχ(α) μαρτ(ίου) κθ· ἡ νηστεία τῶν ἁγίων ἀποστόλων ἡμέρα〈ς〉 λς:–Dann als Monokondylion δημήτριος. Darunter das Monokondylion noch einmal von ungeschickter Hand wiederholt. Demetrios datiert seine Eintragung auf den 2. März des Weltjahres 6896 (= 1387/8 n. Chr.). Die folgende, sehr ausführliche Datierung ist nicht frei von Widersprüchen, doch darf der 2. 3. 1388 als gesichert gelten. Mit dieser Angabe stimmen überein die Indikationszahl 11, der Mondzyklos 18, die Ostergrenze auf dem 25. März, einem Mittwoch, das Osterfest auf dem 29. März und die 36tägige Dauer der Apostelfasten (vom 25. Mai bis zum 29. Juni). Für das Jahr der christlichen Ära ist in der Angabe ατη sehr leicht die Zehnerziffer zu ergänzen, so dass man auch hier auf ατ〈π〉η (= 1388) kommt. Fehler enthalten die folgenden Angaben: Der Sonnenzyklus muss η (8) statt ς (6) lauten und der θεμέλιος ιθ (19) statt κα (21). Auf welche Ära sich die Angabe κατὰ δὲ λατίνους ἀπὸ χριστοῦ γεννήσεως ἔτει ατπδ (=1384) bezieht, ist mir unklar.

Wann die beiden Ms.-Teile zusammengefügt wurden, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, doch scheint es geschehen zu sein, bevor Hand C den Text auf f. 213V schrieb, der ja inhaltlich in den Umkreis des juristischen Handbuchs, nicht aber des Aristoteles gehört. Die Lücken in Teil I wurden von einer späteren Hand gekennzeichnet: f. 16V λείπει φύλλον ἕν und f. 22V λείπουσι φύλλα μθ.

In seiner heutigen Gestalt kam der Codex über die Bibliothek Colberts und seiner Erben 1732 in die Biliothèque Royale. Ältere Signaturen: No 45o (f. 2 oben, von derselben Hand wie die westliche Lagenzählung), Cod. Colb. 4671 (f. 1 oben), Regius 3032/3 (f. 1 oben). Auf dem Spiegel aufgeklebt Inhaltsverzeichnis von Du Cange mit Ergänzungen von Sevin mit der Signatur 4671.

Bibliographie

Kat.

  • H. Omont, II, S. 34.

Kod.

  • A. Jacob, Quelques problèmes de comput, in: Rev. de Philol. N. S. 13, 1889, S. 118–128, dort S. 119 (zur Unstimmigkeit in der Datumsangabe des Kopisten).
  • H. Omont, Facsimilés IXe au XIVe siècle, S. 22 (Text der Subskriptionen f. 158 ). V.–G., S.110 (unter der Signatur 1378).
  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S. 415 (zu f. 213V ).

Quelle

  • Reinsch, Autopsie September 1970
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Zitierhinweis

Paris, Bibliothèque nationale de France, Par. gr. 1387, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb5166846 (aufgerufen am 20.4.2024).

Permalink

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