Inhalt

  • (ff. 13V) (Diagramme zu verschiedenen Abschnitten der Dialectica und der Expositio fidei des Johannes von Damaskos) (ohne Titel Cod.), und zwar: a) (1) Ἡ φωνὴ ἢ ἔναρθρος ἢ ἄναρθρος (vgl. Kotter I 60, 17ff.); b) (2) Πᾶν τι πρᾶγμα ἢ διαιρετὸν ἢ ἀδιαιρετον (vgl. Kotter I 64, 1ff.); c) (2V3) Τῶν ἐπὶ Χριστοῦ λεγομένων τρόποι γενικοὶ τέσσαρες (vgl. Kotter II 212, 1ff.); d) (3V) Γένη καὶ εἴδη ὑπάλληλα (vgl. Kotter I 111, 4-23 bzw. I 144, 60-70).
  • (IIIIIv; 1V) leer bis auf Provenienznotiz und Bibliothekseintragungen (darunter Inhaltsverzeichnis von der Hand des Sebastian Tengnagel) auf f. II.
  • (ff. 46V) Anonym. (Kurzkommentar zu Porphyrios, Eisagoge) (ohne Titel Cod.) (ed. P. Moraux, Ein unedierter Kurzkommentar zu Porphyrios' Isagoge. Zeitschr. f. Papyrologie und Epigraphik 35 [1979] 66-98; Lesarten nach dieser Handschrift [Sigle W] bei P. Moraux, Kurzkommentar zu Porphyrios' Isagoge. Nachtrag: Der Vind. theol. gr. 144. Zeitschr. f. Papyrologie und Epigraphik 41 [1981] 59-61); Fgt. inc. Ἐπὶ πάσης τῆς τέχνης καὶ ἐπιστήμης τέσσαρα ταῦτα κατὰ τὸν Ἀριστοτέλη προβλήματα ζητεῖν ὀφείλομεν κτλ. (a.O. 66, Tl. I, Z.1); des. ὁ διδασκαλικὸς τρόπος καὶ ἡ ὑπό τι μέρος ἀναφορά (71, Tl. II, Z.7). Mit einem Scholion von erster Hand auf f. 6V.
  • Johannes von Damaskos (vgl. f. 49V und 52)
    (ff. 749V) Dialectica (Τῷ ὁσιωτάτῳ καὶ θεοτιμήτῳ κυρῷ Κοσμᾷ τῷ Ἁγιοπολίτῃ Ἰωάννης μοναχός Cod. 8) (Kotter I 51-146; Fassung brevior). Kapitelverzeichnis (7; Πίναξ ἐν Θεῷ τῆσδε τῆς βίβλου Cod.; Kotter I 47-50 [rec. brev.]). Prooimion (8). Kap. 1 (in der brevior-Zählung) (9V; Kotter I 57-59). 2 (10). 3 (12V; es folgt [12V13] in der Form eines Diagramms: Ἡ οὐσία γενικώτατον γένος ἐστίν: αὕτη διαιρεῖται εἰς σῶμα καὶ ἀσώματον κτλ. [vgl. Institutio elementaris, Kap. 7 = Kotter I 23 [Kap. 7], 14ff.; vgl. auch Cod. Vind. theol. gr. 95, f. 130R). 4 (13; inc. Kotter I 82, 11 Αὕτη [Ἡ διαφορά Cod.]). 5 (13V)–9 (16). 10 (16V)–14 (19; zum erweiterten Schluss [20; vorletzte Z.: Τέλειοι] vgl. den Apparat bei Kotter I 101,63). 15 (21)–25 (24). 26 (24V)–30 (26; zur Erweiterung des Schlusses [26V] vgl. den Apparat bei Kotter I 111-112). 31 (27)–40 (35V). 41 (35V)–50 (45V). Zusatzkapitel (46V; Ἕτερον κεφάλαιον ἀνακεφαλαίωσιν ἔχον τῶν εἰρημένων Cod.; Kotter I 142-146).
    Mit wechselnd dichten Scholien von erster Hand.
    (ff. 49V169) Expositio fidei (Ἔκδοσις ἀκριβὴς περὶ τῆς ὀρθοδόξου πίστεως Cod. 49V und 52 [dort weiters: ὅτι ἀκατάληπτον τὸ θεῖον κτλ.]) (Kotter II 7-239). Kapitelverzeichnis (Kotter II 3-6). Kap. 1 (52)–10 (64). 11 (64)–16 (68). 12b (68; Kotter II 35-36). 17 (69)–20 (71). 21 (73)–23 (76V). 23b (78; II 66-67). 22b (78; II 63-64,9 ὀνομαζόμενος). 24b (78V; II 70,31 Ἔθνη–36). 24 (78V). 25 (79V; mit Zusatz II 74-75 [App.] ab f. 81, 8. Z. v. u.) bis 40 (91). 41 (91)–50 (101V). 51 (103)–60 (119). 61 (120V)–70 (128). 71 (128V)–80 (134). 81 (134V). 81b (“82“; 135). 82 (“83“; 135V)–88 (“89“; 148V). 89 (150V). 90 (152)–100 (166).
    Nur am Beginn mit wechselnd dichten Scholien von derselben Hand wie die Scholien zur Dialektik.
  • (ff. 169V199V) Maximos Homologetes, Capita de caritate (Πρός τινα Ἐλπίδιον μοναχὸν κεφάλαια τετρακόσια περὶ ἀγάπης Cod.) (ed. A. Ceresa-Gastaldo, Massimo confessore, Capitoli sulla carità [Verba Seniorum N. S. 3]. Rom 1963). Prologos. Cent. I (170). II (177). III (187). IV (194; des. mut. Kap. 95, Z.4 [S. 236 Ceresa-Gastaldo] πρὸς ἡμᾶς).
  • (ff. 200201) (Johannes Chrysostomos, In proditionem Iudae et in passionem Domini) (ohne Titel Cod.; nur „Homilia, ut puto, Chrysostomi in Iudam“ im oberen Freirand von der Hand des Sebastian Tengnagel) (PG 61, 687-690; Aldama, Nr. 465).
  • (ff. 202216V) Johannes (VII.) Patriarch von Jerusalem, Vita s. Ioannis Damasceni (Βίος τοῦ ὁσίου πατρὸς ἡμῶν Ἰωάννου τοῦ Δαμασκηνοῦ Cod.) (PG 94, 429-489; BHG 884).
  • (ff. 217229) Johannes (Mauropus) (μητροπολίτου Εὐχαΐτων Cod.), Laudatio in tres hierarchas (Ἐγκώμιον εἰς τοὺς ἁγίους καὶ θεσπεσίους ἡμῶν πατέρας, Βασίλειον τὸν μέγαν, Γρηγόριον τὸν Θεολόγον καὶ Ἰωάννην τὸν Χρυσόστομον Cod.) (ed. P. de Lagarde, Iohannis Euchaitorum metropolitae quae in codice Vaticano graeco 676 supersunt [Abh. kgl. Ges. Wiss. Göttingen, hist.-phil. Cl. 28/1]. Göttingen 1882, 106-119; BHG 747).
  • Leer


    ff. 201V; 229V230V (bis auf Provenienznotiz auf f. 230v).

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Papier (orientalisch) (ff. 57-201) bzw. Pap.

Wasserzeichen

  • (II. III. 230) Papier des 15./16. Jh.; kein Wasserzeichen sichtbar.
  • (1. 4 [?]. 6. 8. 9. 11. 13-56. 202-216) Buchstabe S, ohne Gegenstück in den Repertorien; zum Typ vgl. Mošin - Traljić 5620 (1322).
  • (2. 3) unbestimmbar.
  • (5. 12) Buchstabe G mit Kreuz als Gegenmarke, ohne Gegenstück in den Repertorien; zum Typ vgl. Mošin - Traljić 3516 (1328).
  • (7. 10) unbestimmt (deformierter Buchstabe?).
  • (217-229) Marke nicht einwandfrei zu erkennen.

Format

257/260 × 160/172 mm.

Folienzahl

ff. III, 231 (I-III, 230, 231 = V = Pap.; ff. II, III, 230 noch aus dem 15./16. Jh.).

Lagen

Drei Blöcke: a) ([II. III.] 1-56; Ergänzung des Beginns): 2 (4-2: Bl. II und III als Schutzvorsatz vor f. 1 geheftet; von den Korrespondenzblättern ein Falzrest auf f. 4v aufgeklebt, ein zweiter freistehend zwischen f. 4 und 5), 4 (4), 6 × 8 (52), 4 (56); b) (57-201; alter Kern): 11 (12-1: 1 Bl. fehlt vor f. 57 [Textverlust durch den jüngeren Ergänzugsteil ersetzt]: 67), 11 × 12 (199; danach Textverlust), 2 (201); c) (203-229. [230]; Ergänzung am Ende): 8 (209), 7 (8-1: 1 Bl. nach f. 216 ohne Textverlust herausgeschnitten: 216), 8 (224), 5 (8-3: 3 Bl. bis auf geringe Reste nach f. 229 herausgeschnitten: 229), 1 (2-1: Bl. 230 als Schutzblatt nach f. 229 geheftet; korrespondierender Falzrest freistehend zwischen f. 224 und 225).

Griechische Kustoden

Für alle drei Blöcke eine durchgehende Lagenzählung von einer einzigen späten Hand: Kustoden jeweils auf dem letzten Verso (rechte untere Ecke) bzw. auf dem ersten Recto (linke untere Ecke) jeder Lage, teilweise zerstört oder überklebt. Sichtbar: α' (4V), β' (5 und 12V), ς' (37 und 44V); ι' (79V), ια' (80 und 91V) bis ις' (140), ιη' (164), ιθ' (187V), κγ' (202 und 209V) bis κς' (225).

Anzahl der Linien

28-30 (ff. 4-56; 202-229), wechselnd (25-34) (ff. 57-103), 27-29 (ff. 104-169) bzw. wechselnd (27-39) (ff. 169–201).

Kopist

a) (156V; Scholien auch bei den folgenden Händen bis f. 90 [danach nur noch sporadisch]) Ergänzungshand des 14. Jh.: fast senkrechte, lockere Gebrauchsschrift einer geübten Hand mit Vorliebe für runde Formen und Schlingen bei Ligaturen (vgl. Alpha-Rho, Epsilon-Rho) und mit gelegentlichen Fettaugenelementen. Charakteristika: Phi entweder mit ausgeprägter, gelegentlich nach links ausgeweiteter Oberschlinge oder ohne Oberschlunge und ohne Unterlänge; charakteristische καὶ-Kürzung (ähnlich einem Majuskel-Epsilon mit weit herabgezogenem Oberteil); Ligatur Epsilon-Iota: meist größere elliptische Form des Epsilon mit kurzem senkrechten Iota-Strich als rechtem Abschluss.

b) (5793V); c) (9494V); d) (95103) Gebrauchsschriften um 1300 in typischer Fettaugenmode; zumeist (vor allem Hand d) sehr gedrängt und mit vielen Involvierungen.

e) (103V169) eher lockere Gebrauchsschrift mit Wort- und Buchstabentrennung, mit meist abgesetzten Akzenten und mit gelengtlichen Versuchen zu archaisieren (vgl. z. B. f. 113). Charakteristika: hochgezogenes Tau mit mäßig breitem Dach, rechts griffförmig aufgebogen (ähnliches Auslaufen des Striches häufig auch bei Ypsilon und Omega); zahlreiche spitze Ligaturen im Bereich der Unterlängen; dazu eine gleichzeitige (?) Korrekturhand (vgl. z. B. ff. 111. 153. 155).

f) (169V199V); g) (200201) zwei ähnliche Hände: eher gedrängte, fast zierliche Gebrauchsschriften mit Vorliebe für runde Formen und mit Betonung des Gegensatzes von Haar- und Schattenstrichen.

h) (202229) Ergänzungshand des 14. Jh.: senkrechte Gebrauchsschrift einer geübten Hand mit ausgeprägten Oberlängen (hochgezogenes Gamma und Tau); auffallende Betonung des Senkrechten (Gamma, Iota, Tau, Phi): Eindruck einer Gitterschrift.

Einige wenige Federproben späterer Hände (vgl. z. B. f. 42 [unten] oder f. 229 [Joh. 14,27 + Mt. 5,9]).

Lateinisches Inhaltsverzeichnis (II) und Marginalien (dichter ab f. 203V) von der Hand des Sebastian Tengnagel.

Illumination

f. 8: Zierbalken in blassroter Federzeichnung: ausgesparte vielfeldrige Ornamentik in Zopfbandrahmen; seitlich überladene Palmetten, oben Knoten; blassrote Überschrift, ebensolche Initiale Tau; f. 52: Zierbalken in karmesinroter Federzeichnung: Flechtstreifen in Zopfbandrahmen; karmesinrote Überschrift, ebensolche Initiale Theta.

ff. 7. 49V. 217: bescheidene Zierleisten: Zopfmuster.

In allen Teilen von den jeweiligen Texthänden blass- oder karmesinrote Überschriften, Anfangsbuchstaben und Kapitelzählungen.

Einband

Gerard van Swieten 1755.

Erhaltungszustand

Codex in weiten Teilen (sowohl im alten Buchblock wie in der jüngeren Ergänzung) in wechselndem Umfange wasser- bzw. stockfleckig; durch Feuchtigkeitseinwirkung Schrift bisweilen aufgelöst (z. T. von späterer Hand in dunkler Tinte nachgezogen: vgl. ff. 190V196). Im alten Buchblock, vor allem in den Freirändern, durchgehend Spuren des Bücherwurms; manche Freiränder dadurch weitgehend aufgelöst (vgl. z. B. ff. 67 ff.); geringfügige Textverluste in den Scholien. Spuren einer alten Restaurierung (gleichzeitig mit Anbringung der Vorsatzblätter II, III und 230): Verstärkung von Blattinnenkanten durch Papierstreifen (vgl. z. B. ff. 1V/2. 2V/3. 200V. 201V. 203 [u.ö.]) und Papierüberklebung zerfressener Blattteile (vgl. z. B. ff. 152 ff. [innere untere Ecke] oder ff. 164V175 [unterer Freirand]; Restauration durch neuerlichen Wurmfraß beschädigt).

Geschichte

Datierung

Um 1300 (ff. 57-201) bzw. 14. Jh. (ff. 1-56; 202-229).

Provenienz

Augerius von Busbeck erwirbt die Handschrift in Konstantinopel (Eintragungen II [dort ausnahmsweise von der Hand des Provenienzvermerkes auch die Inhaltsnotiz „Logica Joan. Monachi“]. 230V).

Bibliographie

Kat.

  • H. Hunger, O. Kresten, Katalog der griechischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek 3/2: Codices theologici 101-200, Wien 1984 (Museion N.F. 4, Bd. 1, T. 3/2).

Quelle

  • CAGB (nach der Literatur).
Die Erstellung der Daten in "CAGB digital" ist ein fortlaufender Prozess; Umfang und Genauigkeit wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Korrekturen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an agiotis@bbaw.de.

Zitierhinweis

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Vind. Theol. gr. 144, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb8208619 (aufgerufen am 24.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb8208619

Dateipfad: /Handschriften/Oesterreich/Wien/Wien-OENB-Theol-gr-144.xml