Inhalt

  • (ff. 16V) Laurentius Valla, lateinische Übersetzung von Thukydides, Fragment, inc. I 96,2 tributum constitutum quadringenta sexaginta, des. I 140,2 ut apotidea decedamus (ed. Conradus Heresbachius, Coloniae 1550, S. 29,45 – 42,20). Vgl. unten ff. 319325V.
  • (ff. 7133V) Metaph. Am Schluß von Buch E Textplus nach 1028 a b wie in EJS, vgl. Bekker und Ross app. cr.
  • (ff. 135170V) An.
  • (ff. 173V302V) Probl., mit (f. 173RV) voraufgehendem Pinax der 38 sectiones.
  • (ff. 303309) Ps.-Alexander von Aphrodisias, Probl., inc. (ohne Prooimion) Διὰ τί τοὺς ἀνθρώπους ὅμηρος (J. L. Ideler, Physici et medici gr. min., I, 1841, S. 6,1), bricht ab mit ἐπὶ νεφελῶν (op. cit., S. 20,30).
  • (ff. 309318V) Theophylaktos Simokattes, Quaestiones Physicae (ed. L. Massa Positano, Napoli 21965, S. 7–38). Im Prooimion vor dem üblichen Beginn τὰς χελιδόνας κτλ. noch: οὐδὲν ἀρετῆς δυνατώτερον – πρὸς ὅπερ βούλεται (vgl. Massa Positano, S. 7 app. cr. zu Zeile 5).
  • (ff. 319325V) Laurentius Valla, lateinische Übersetzung von Thukydides, Fragment (wie oben ff. 16V), inc. II, 40,3 orationem iis rebus officere, des. II 72,2 dum utraque pars recipitur (op. cit., S. 56, 1–66,6)
  • Leer


    ff. 134RV, 171172V.
  • Nach Stichkollationen für Probl., Ps.-Alexander und Simokattes ist unser Ms. für diese Texte mit Hieros. 416 und Mut. α. T. 8. 5 eng verwandt, doch kommt wegen individueller Lücken keine dieser Hss. als Vorlage der anderen in Betracht. Für Simokattes hat Massa Positano zwar mit Recht die Zugehörigkeit von Neap. und Mut. (der Hieros. ist ihr entgangen) zu demselben Familienzweig gesehen (vgl. unten Bibliographie), verkennt aber die über Simokattes hinaus bestehende identische Traktatfolge beider Kodizes, da sie irrtümlich glaubtt (S. XII), daß in unserem Ms. Ps.-Alexander und Simokattes direkt auf Metaph. folgen.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Papier

Wasserzeichen

  • ff. 16: Griechisches Kreuz (Appendix unter dem Kreuz nicht deutlich), ähnlich Br. 5552 (Udine 1475–1482, mit Variante Wittenberg 1477), ähnlich Pi. II 486 (Goslar 1468), ähnlich Ha., croix 23 (belegt J. 1489 und 1491).
  • ff. 714, 23134, 167172, 197204, 208/209, 216/217, 224/225, 232/233, 239242, 245252, 253254/259260, 263266, 271274, 277292: Waage im Kreis I, ähnlich Br. 2579 (München 1481, mit Varianten Venedig, Hermannstadt, Regensburg 1481–1496), Typ Pi. VI 98 (Krems 1502).
  • ff. 1522: Waage im Doppelkreis mit Kreuz und Stern, Br. ohne Beleg, ähnlich Pi. VII 61 (Bassano 1486).
  • ff. 135142, 143145/148150: Waage im Kreis II, Typ Br. 2493 (München 1473, mit Variante Augsburg 1475), ähnlich Pi. V 21 (Brescia 1487).
  • ff. 146/147, 151166: Mondsichel, ähnlich Br. 5208 (Treviso 1485, mit Varianten Pistoia 1489, Lucca 1491).
  • ff. 173196, 205207/210212, 213215/218220, 221223/226228, 229231/234236, 237238/243244, 255258, 261262/267268, 269270/275276, 293300: Waage im Kreis III, Typ Br. 2538 (Ferrara 1497, mit Varianten Italien, Jugoslawien, Deutschland 1495–1505), Typ Pi. V 571 (Verona 1493), sehr ähnlich Ha., balance 38 (belegt J. 1491).
  • ff. 301318: Hand mit Stern, Typ Br. 11154 (Palermo 1482, mit Varianten Palermo 1479, Catania 1480, Vic 1481), fast identisch Ha., main 10 (belegt J. 1491, Kopist: Antonios Damilas).
  • ff. 319325: Waage im Kreis IV, fast identisch Br. 2566 (Vicenza 1486, mit Variante Udine 1488), entfernt ähnlich Pi. VI 485 (Bruck an der Mur 1477).

Format

mm 310 × 203

Folienzahl

ff. III, 325, III'

Foliierung

Ältere Foliierung oben rechts: hat 55 doppelt, überspringt nach 78 und 238 jeweils 1 Bl. und bleibt so um 3 ff. hinter der maßgeblichen Zählung zurück.

Lagen

1 × 6 (6), 20 × 8 (166), 1 × 6 (172), 17 × 8 (308), 1 × 10 (318), 1 × 8-1 (325, Bl. 8 fehlt mit Textverlust).

Griechische Kustoden

Griechische Kustoden auf dem 1. Recto unten rechts, vom Kopisten, teilweise abgecshnitten, (1) von λγ (f. 7) bis μη (f. 127), (2) von 〈α〉 (f. 135), γ (f. 151) bis κγ (f. 309). Vgl. unten Rubrik Entstehung.

Anzahl der Linien

Lin. 41 (ff. 16), 34 (ff. 7170), 30–34 (ff. 173318), 29–31 (ff. 319325)

Kopist

A. ff. 16V, 319325V.

B. ff. 7318V: Antonios Damilas laut dreimaliger Subskription. f. 133V: ἀντώνιος μεδιολάνιος καὶ ταύτην τὴν βύβλον ἐν κρήτη ἐξέγραψα. f. 170V: ἀντώνιος μεδιολάνιος καὶ ταύτην τὴν βύβλον ἐξέγραψα. f. 318V: dieselbe Formel wie f. 133V. Den exakt datierbaren Papiersorten nach zu urteilen, ist unser Ms. in der Zeit um 1480 geschrieben, also nicht erst, wie Massa Positano, S. XV im Anschluß an S. Cyrillus, S. 427 annimmt, am Beginn des 16. Jh.

Titel nur ff. 303, 309 in Texttinte ausgeführt; Initialen, soweit überhaupt vorhanden, nur vereinzelt (f. 318RV) in Rot.

Ergänzungen zum Textbestand

Zu Metaph. Korrekturen und Lesarten vom Kopisten.

Einband

Der übliche Einband der Farnese-Bibliothek. Auf dem Rücken rotbraunes Titeletikett mit vergoldeten Buchstaben: ARISTOTELES METAPHIS. Wz. im Vorsatz: Lilie mit Buchstaben PAB, Br. und Hea. ohne Beleg.

Geschichte

Datierung

15. Jh. 4. Viertel

Entstehung

Beim Binden ist die ursprünglich intendierte Traktatfolge in unserer Hs. durcheinandergeraten, einige Lagen wurden überhaupt nicht erfaßt und sind verloren. Den Kustoden entsprechend wäre die Reihenfolge: An., Probl., Ps.-Alexander, Simokattes (=Lagen 〈α〉–κγ, ff. 135318V) sowie dann, an die nun fehlenden Lagen anschließend, Metaph. (= Lagen λγ–μη, ff. 1133V). Die Traktatfolge Probl., Ps.-Alexander, Simokattes entspricht exakt dem Bestand der Mss. Hieros. 416 und Mut. α. T. 8. 5 (II E 2), die für Ps.-Alexander und Simokattes denselben eigentümlichen Textbefund aufweisen (vgl. Bd. V, S. 387–388). Da unser von Antonios Damilas in Kreta geschriebenes Ms. (vgl. im einzelnen Rubrik Kopist) in dasselbe Enstehungsmilieu gehört wie Mut. (Kopisten: Georgios Gregoropulos und Antonios Damilas laut Identifikation von Harlfinger bzw. Subskription), ist von vornherein wahrscheinlich, daß der Neap. mit diesen beiden Mss. vorlagenmäßig zusammengehört (vgl. unten).

Hinsichtlich des heute verlorenen Teils unserer Hs., der nach dem Aufweis der Kustoden an Simokattes anschloß, vermute ich, daß er Aristoteles, Mete. enthielt. Denn die danach erhaltene Metaph. ist laut D. Harlfinger (vgl. unten Bibliographie: Text) aus dem Laur. 87,26 (Cb) abgeschrieben, der sich demnach bis Ende des 15. Jh. in Kreta befand. Im Antigraphon geht Mete. diesem Teil voraus und entspricht auch gut dem Umfang des in unserem Ms. verlorenen Teils.

Die Annahme, daß für An. ein weiteres Antigraphon benutzt wurde und somit An., Probl.–Simokattes sowie 〈Mete.〉–Metaph. drei aus verschiedenen Vorlagen stammende Teile unseres Ms. darstellen, wird dadurch gestützt, daß gerade am Schluß dieser Teile jeweils eine Subskription erscheint (vgl. Rubrik Kopist).

Provenienz

Kreta (vgl. Rubrik Kopist). Im Katalog von Baffi S. 786 unter Nr. 175, im Inventar von Rutinelli f. 9V als B. 1. no. 24 aufgeführt (diese Signatur im Ms. f. 1 oben links). f. I lateinischer Pinax.

Bibliographie

Kat.

  • S. Cyrillus, II, S. 427–428.

Kod.

  • V.–G., S. 34.

Text.

  • D. Harlfinger, Überlieferungsgeschichte Metaph., S. 10, 23–24 (Sigel N9). Aus Cb [= Laur. 87,26], nach dessen Überarbeitung durch einen jüngeren Korrektor anhand einer Hs. der Familie β, abgeschrieben für die letzten Zeilen ab etwa 1093 a 21 ist Qc [= Par. 1848] benutzt.)
  • G. Vuillemin–Diem, Anmerkungen Pasikles-Bericht[= zweites Scholion im Par. 1853], S. #, Anm. 13 (Enthält das Scholion von E2).
  • An.

    • Bei P. Siwek, Mss. An. und ed. An., 1965, nicht aufgeführt.

    Simokattes

    • ed. L. Massa Positano, Napoli 21965 (S. XII, XV, LX, LXIV sq., 4: Sigel N. Bildet mit ABEZGHTpc [= Par. 3044; Par. Suppl. 204; Mut. α. T. 8. 5; Ambr. N 248 sup.; Vat. Gr. 1396; Vat. Gr. 1201; Ambr. M 41 sup. post. corr.] den Teilzweig f des Zweiges h. S. LXIV: Fra i codici del ramo f il più corretto sembra N... che, oltre ad avere ben pochi errori particolari, spesso prescuta lesione poziori sia contro GH da un lato sia contro ABEZ dallʹ altro. Stemma S. LXVIII).

Quelle

  • Wiesner, Autopsie September 1970.
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Zitierhinweis

Neapel, Biblioteca nazionale Vittorio Emanuele III, Neap. III D 36, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb1296046 (aufgerufen am 24.4.2024).

Permalink

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Bearbeitungsnotizen

Nach der hier transkripierten Handschriftenbeschreibung Wiesners schließt sich ein Blatt mit Diagramm an (vgl. das PDF). Wie ich dies hier darstellen kann und ob eine Darstellung sinnvoll ist, weiß ich leider nicht. KA, 04.05.2020

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