Inhalt

  • (ff. 110) Die Blätter sind z. T. stark beschädigt, schwer lesbar und liegen in falscher Reihenfolge (mit Lücken). Sie enthalten nicht, wie bei Martini–Bassi angegeben, Fragmente von Porphyrios, Isagoge und Cat., sondern Fragmente aus Leon Magentinos, In Porphyrii Isag. comm. und von Auszügen aus Ammonios, In Porphyrii Isag. comm. (CAG IV 3). Bisweilen (ff. 9V, 1RV) stehen die Ammonios-Auszüge am Rand, Magentinos im Mittelfeld (vgl. Anordnung z. B. in Vat. 244, wo um den Porphyrios-Text zunächst Magentinos, dann Ammonios-Auszüge angeordnet sind).
    Für die Abfolge der Blätter ließ sich folgendes ermitteln: f. 7RV ist wahrscheinlich das ursprüngliche Blatt 1 dieses Zusammenhangs (Inhalt entspricht Vat. 244, ff. 34V ), dann folgt (nach Lücke) f. 5RV (Magentinos zu Porph. 1, 3; vgl. Vat. 244, f. 5 lin. 24 sqq.), nach weiterer Lücke f. 3RV (Magentinos zu Porph. 1,20 sqq.; vgl. Vat. 244, f. 7 ), wieder nach Lücke ff. 9R, 12V, 10 (Ammonios-Auszüge, CAG IV 3, S. 66,6–89,17 μόνον, danach noch einige völlig verblasste Zeilen).
    Die übrigen Blätter konnte ich nicht genau lokalisieren: f. 4 ist ein kleiner Fetzen, zu lesen ist z. B. ... ὁ γὰρ σωκράτης οὐ σοφός ἐστιν... πᾶς ἄνθρωπος ἔστιν σοφός ... ἀλλὰ συντεθεμένως οἷον ἐπὶ τοῦ νεκροῦ..., f. 4V leer. f. 6 steht ein Abschnitt über ὁμώνυμα (inc. ...[lin. 12] ἐκ ταύτης δὲ τῆς τῶν ὁμωνύμων διαιρέσεως γινώσκομεν, ὑπὸ ποῖον σημαινόμενον τῶν ὁμωνύμων ἀνάγεται τοῦ τε ἀληθοῦς καὶ τοῦ γεγραμμένου ἀνθρώπου τὸ παράδειγμα), danach ein Abschnitt, inc. τὸ ὂν διαιρεῖται εἰς οὐσίαν καὶ συμβεβηκός, ἡ δὲ οὐσία εἰς σῶμα καὶ ἀσώματον. f. 6V stehen Ausführungen über die προσδιορισμοί (vgl. Ammonios, In Porph. Isag., S. 28,19 sqq.). f. 8, inc. ... (lin. 5) ἄνθρωπος ἀναγκαίως ἀναπνεῖ, ἄνθρωπος ἀδυνάτως ἵπταται (vgl. Leon Magentinos, In Int. comm., CAG IV 5, S. XXXIX, lin. 5–6).
  • Organon:
  • (ff. 1117V) Porphyrios, Isagoge (Titel im Ms.: εἰσαγωγὴ πορφυρίου τοῦ θρακός). Einige Randscholien und Interlinearglossen, ff. 1317 am Rand umfangreiche Auszüge aus Ammonios, In Porph. Isag. comm., inc. CAG IV 3, S. 84,2 ὑποκείσθω.
  • (ff. 1934V) Cat. Einige Interlinearglossen.
  • (ff. 17V34, ab f. 19 am Rand von Cat. 〈Leon Magentinos, In Cat. comm.〉 (vgl. incipit auf f. 17V mit CAG IV 5, S. XXXIX Anm. 4 und inc. auf f. 18 mit Vat. 244, f. 32v).
  • (ff. 3548V) Int. Am Rand einige Diagramme und ff. 34V45 Auszüge aus Ammonios, In Int. comm., inc. CAG IV 5, S. 8,29.
  • (ff. 49127V) Anal. Pr. Einige Marginalscholien und Interlinearglossen, häufige Diagramme.
  • (ff. 128162V) Anal. Post. Nur ganz sporadisch Interlinearglossen, Marginalscholien und Diagramme.
  • (ff. 163255) Top. Ganz selten kurze Marginalscholien, f. 247V Diagramme.
  • (ff. 255V263V) 〈Soph. El.〉, des. mutile 10, 170b18 ὅ δ᾿ αὐτὸ ἐστι [... Einige Marginalscholien, Interlinearglossen und Diagramme.
  • Leer


    f. 4V.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Bombyzin (außer ff. 110: Papier); ff. 110: westliches Papier ohne Wz.

Format

mm 266 × 185 (außer ff. 57–64: mm 257 × 175)

Folienzahl

ff. IV, 263, II'

Lagen

1 × 6 2 (III, IVV, 16 [1 × 6, bei Restaurierung so zusammengefügt, mit Falz an III und IVV angebunden]), 1 × 4 (10), 4 × 8 (42), 1 × 6 (48), 5 × 8 (88), 1 × 10 (98), 20 × 8 (258), 1 × 8 - 3 (263, Bl. 6–8 fehlen mit Textverlust).

Griechische Kustoden auf dem ersten Recto unten Mitte und auf dem letzten Verso unten links, nicht immer erhalten, von 〈α〉 (f. 11), β (f. 19) bis λβ (f. 259). Am Ende der Hs. sind ca. zwei Quaternionen verlorengegangen.

Anzahl der Linien

Lin. 45–50 (ff. 110, 18), 25–37 (ff. 1117, 1934), 19–31 (ff. 35263)

Liniierung

Ähnlich Lake I, 1a = Leroy 00D1 (senkrechte Begrenzung nur bis zum Ende des Schriftspiegels).

Kopist

A. ff. 110 (außer f. 6), 1134 sowie Kommentarauszüge am Rand bis f. 45. Titel, Kapitelüberschriften, Initialen und ein Teil der Kommentarauszüge in sehr stark verblasstem Rot. Der Wechsel von Normaltinte zu Rot findet meist ohne erkennbares System mitten in einem Satz statt.

B. ff. 3539 lin. 19.

C. ff. 39 lin. 20–48V, 103162V. ff. 109V113 große, prächtig ausgeführte Zierinitialen.

D. ff. 4972V.

E. ff. 7398V.

F. ff. 99102V.

G. ff. 163263V: Georgios (= Gregor von Zypern (Pérez Martín)), Vgl. f. 225V oben: χ(ριστ)ὲ βοήθει τῶ σῶ δούλ(ω) γεωργ(ίω) , vgl. auch ff. 229, 243 oben χ(ριστ)ὲ βοήθει und f. 212V oben χ(ριστὲ) βοήθει τῶ sowie f. 172 unten ὦ χ(ριστ)ὲ βοήθει μοι. Reste dieser Anrufungsformel bzw. Kreuze stehen auf vielen Seiten am oberen Rand.

Möglicherweise handelt es sich teilweise nur um Duktusschwankungen ein und derselben Hand.

Einband

Neu (Halbleder). Vermerk f. I: Restaurato a Grottaferrata (10 giugno 1956). Vorher Ledereinband (Martini–Bassi). f. III besteht aus Papier, auf welches Reste eines Pergamentblattes (aufgeklapptes Bifolium) aufgeklebt sind; diese enthalten (2 Kolumnen) einen lateinischen Text. f. IV schlechtes Papier, ca. 16.–17. Jh., ff. III, I'II' modern.

Erhaltungszustand

ff. 110 stark beschädigt, an den Rändern restauriert, besonders ff. 3 und 8 in Mitleidenschaft gezogen, f. 4 ganz verstümmelt. Ab f. 258 stark wasserfleckig. f. 49 auffällig verschmutzt (Beginn von Anal. Pr., Handwechsel).

Geschichte

Datierung

14. Jh. (rev. 13. Jh. 2. H.)

Provenienz

f. 10V Besitzervermerk (15. Jh.?): τὸ βιβλίον ἐστὶν τοῦ ἀντωνίου. Darüber 6 unleserliche Zeilen, der Titel "Logica Aristotelis" und 5 politische Verse, inc. θεὸς ὁ ἐπουράνιος καὶ ποιητὴς τῶν ὅλων, des. ὁ δὲ καλούμενος θεὸς τοῖς ἀσεβέσι δαίμων.

f. IV griechischer Pinax: Πορφυρίου εἰσαγωγὴ / ἀριστοτέλους κατηγορίαι / καὶ ἕτερα.

f. IVV lateinisches Inhaltsverzeichnis; darunter Signatur O (gestrichen), darunter M 110 (Ziffer gestrichen und durch 71 ersetzt).

f. 1 unten Signatur O 20. f. 263V: sono charte no 253. oltre delle p.e annotationi che sono charte no 91.

Reproduktionen und Digitalisate

Bibliographie

Kat.

  • Ae. Martini – D. Bassi, I, S. 636–637 Nr. 525.

Kod.

  • Pérez Martín 1992, S. 78 mit Anmerkung 35 (Ausweis der von Gregor von Zypern geschriebenen Partien; Ambr. weist vielleicht in die frühe Phase Gregors als Schüler des Georgios Akropolites ca. 1267–1274 zurück).
  • Pérez Martín 1996, S. 19–21 (detaillierte kodikologische Angaben; differenzierte Einteilung der Schreibhände).

Text.

  • Th. Waitz, ed. Organon, I, 1844, S. 5 (15. Jh., Sigel q, für Top., Buch V–VIII kollationiert).
  • L. Minio–Paluello, ed. Cat. et Int., 1949, S. XV–XVI, XX, XXII (15. Jh. ; im app. cr. nicht aufgeführt).
  • W. D. Ross ed. Anal. Pr. et Post., 1949, S. 93 (nur erwähnt, 14. und 15. Jh.).
  • Maksimczuk 2022, S. 223–225 (Vorlage von Ambr. für Anal. Pr. liegt auch Par. 1845 und Par. 1919, kontaminiert in Par. 1897A zugrunde; S. 224 (Perus. F 54 und der 3. Teil [Demetrios Angelos] von Barocc. 87 leiten sich von Ambr. her).
  • M. Wallies, ed. Top., 1923, S. VII (15. Jh.. Specimen der Varianten für 129a1–134a4).
  • W. D. Ross, ed. Top. et Soph. El., 1958, S. V, X (14. unter "raro citantur").
  • J. Brunschwig, ed. Top., 1967, S. CVIII (14., für Buch Vsqq. verwendet).
  • Magentinos, In Porph. Isag. comm.

    • P. Moraux, Ein unedierter Kurzkommentar (nur erwähnt).

Quelle

  • Reinsch, Autopsie November 1967
Die Erstellung der Daten in "CAGB digital" ist ein fortlaufender Prozess; Umfang und Genauigkeit wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Korrekturen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an agiotis@bbaw.de.

Zitierhinweis

Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Ambr. M 071 sup., in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb5036471 (aufgerufen am 19.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb5036471

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