Inhalt

  • (ff. 1163V) Pol.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Pergament

Format

mm 242 × 167

Folienzahl

ff. 163, III'

Lagen

Meist FHHF, aber mit Unregelmäßigkeiten, z. B. Lage 9 (ff. 8190): HFFHFHHFFH; Lage 10 (ff. 91100): HFFHHFFHFH. 16 × 10 (160), 6 Blätter (163, I'–III'; davon sind Bifolien: 162/163, I'/II').

Lagensignierung

Lagensignierung von fremder Hand – von derselben stammen wahrscheinlich auch die Lagensignierungen in Leid. Scalig. 26 – auf den Rectoseiten der ersten Lagenhälfte unten rechts mit lateinischen Buchstaben: a 1 (f. 1) ... a 5 (f. 5) – r 5 (f. II'). Reklamanten vom Kopisten auf dem letzten Verso unten rechts waagerecht.

Anzahl der Linien

Lin. 29 (ff. 117), 28 (ff. 17V162V), 26 (f. 163)

Kopist

A. ff. 1163: 〈Demetrios Sguropulos〉 (Dreizehnter). Diese von mir früher (Textgeschichte Lin., S. 419) einem mit Demetrios Sguropulos und Athanasios Chalkeopulos im Duktus eng verwandten Kopisten (Anonymus 30) zugewiesene Hs. bin auch ich jetzt geneigt, Demetrios Sguropulos selbst zuzuschreiben; dasselbe gilt auch für die beiden anderen dort (vgl. auch S. 410) von mir genannten Mss. Ambr. B 96 sup. und Par. 1863, ff. 58–60v.

B. f. 163V (nur 4 Zeilen; ab VIII 7, 1342 b 32 πεπονθέναι): zeitgenössische Hand eines Italieners; von ihr wohl auch die Marginalien ff. 18, 125v. Die Hs. ist wahrscheinlich in demselben oder ähnlichem Milieu entstanden wir ihr gemellus Leid. Scalig. 26 (vgl. Dreizehnter), den Sguropulos 1445 für Francesco Filelfo in Mailand angefertigt hat (vgl. Aristoteles Graecus Bd. I, S. 394–395): Pergament bester Renaissance-Qualität, breiter Freirand (Schriftfläche ca. mm 154 × 80; ohne Randliniierung und Scholien), vgl. auch Lagensignierung. Von einem Miniaturisten ausgeführte Schmuckinitialen zu den einzelnen Büchern (die jeweiligen Buchstaben vom Kopisten am Rand vorgemerkt): Goldbuchstaben auf mehrfarbigem Ornamentgrund (blau, grün, gelb, rot); Titel in Auszeichnungsmajuskel (rot) zu Buch I–III, sonst ausgespart, f. 1 zusätzliche Zierleiste.

Ergänzungen zum Textbestand

Marginalien vom Kopisten ( z. T. rot) auf ff. 1 (Korrektur), 2RV (Stichworte) und von einer fremden Hand auf ff. 18 (?), 125V (Variante zu VI 7, 1321 a 6).

Einband

Modern; in Modena 1952 durchgeführte Restaurierungsarbeit, vielleicht in Anlehnung an den alten Einband (Martini-Bassi; Tabellis ligneis corio tectis et bullis aeneis instructis compactus): Rotbraunes Leder, Kapital und Deckel überstehend, Rücken mit drei erhabenen Doppelbünden; Blindprägung der Deckel; rechteckige Rahmen aus je 3 Fileten, Außenrahmen mit Schlingenrollenstempel, in den Ecken des Mittelfeldes je 1 Knotenstempel; zwischen Schlingenrahmen und Mittelfeld kleine Doppelkreise. Rückenfelder eingerahmt und diagonal durchkreuzt von je 3 Fileten; unten in Goldprägung: B 105 sup. 1952 vorn ein Schutzblatt (bildet mit Spiegel ein Bifolium) hinzugefügr.

Geschichte

Datierung

15 Jh. M.

Provenienz

In Pisa erworben, vgl. Notiz f. 1 oben links, Aist. politica Pisis empt(us?); oben rechts eine jetzt gestrichene ältere Signatur: 1005.

Bibliographie

Kat.

  • AE. Martini – D. Bassi, I, S. 136 Nr. 126.

Kod.

  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S. 419.

Text.

  • C. Goettling, ed. Pol., 1824, S. XXVIIII (Sigel M. Einige Varianten vom Anfang der Bücher I und II notiert, nach Materialien von Hase).
  • A. Stahr, ed. Pol., 1839, S. XXVI (Sigel M. Nach Goettling).
  • F. Susemihl, ed. Pol., 1872, S. VI, XI–XII (Sigel MS, 15. Jh. E.; von Studemund und R. Schoell kollationiert. Bildet mit p1 und p5 [= Par. 2023 und 1858] sowie mit der vetusta translatio die erste Familie).
  • F. Susemihl, ed. Pol., 31882, 31894 (nova impressio correctior), S. VI sqq., XVI (Stemma von Π1) (Sigel M#. Gehört zusammen mit Γ [griech. Vorlage der vetusta translatio] und p1 [Par. 2023] zu den Hss. der ersten Familie Π1, quibus potissimum huius recensionis notitiam debemus.), 31894, S. XXXII–XXXIV (Modifikationen).
  • A. Busse, De praesidiis Aristotelis Politica emendandi, Diss. Berlin 1881, S. 6–8 und passim (Auseinandersetzung mit Susemihls Ergebnissen).
  • W. L. Newman, ed. Pol., 1887, Vol. II, S. XLiii sqq., LX sqq. (Sigel MS).
  • F. Susemihl – R. D. Hicks, Edd. Pol., 1894, S. 2 (Sigel MS, 15. Jh. 2. Hälfte. Einschätzung wie in den anderen Ausgaben Susemihls).
  • O. Immisch, ed. Pol., 1909, S. XXVII = 21929, S. XXVIII (Sigel MS. Bildet mit Γ [griech. Vorlage der lat. Übersetzung], P1 P5 [= Par. 2023, 1858] und Leid. Scalig. 26 die Familie Π1).
  • H. Rackham, ed. Pol., 1932, S. iX (Sigel M. Nur erwähnt: Einschätzung nach Susemihl).
  • W.D. Ross, ed. Pol., 1957, S. V sqq. (Sigel MS. Wie Susemihl/Immisch).
  • J. Aubonnet, ed. Pol., 1960, Vol. I, S. CXVIII – CXCIX (Sigel M. Gehört zu den Hauptzeugen der ersten Familie).
  • A. Dreizehnter, Textgeschichte Pol., S. 3, 61–63 und passim, 75 (Stemma) (Sigel M, 15. Jh. E. Ist innerhalb der Familie Π1 enger verwandt mit Γ [griech. Vorlage der lat. Übersetzung des Moerbeke] als mit P [= Par. 2023] und wiederum enger mit S [= Leid.Scalig.26] als mit Γ; dürfte aber wohl nicht aus der gleichen Vorlage stammen wie S).
  • A. Dreizehnter, ed. Pol., S. XXVI, XLV, XLVI (Stemma) (Sigel M, 15. Jh. M. Zur Familie Π1 gehörig, „Gemellus zu S“ [= Leid.Scalig.26]. Lesarten fortlaufend notiert).

Quelle

  • Harlfinger, Autopsie Juni 1970.
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Zitierhinweis

Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Ambr. B 105 sup., in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb4781741 (aufgerufen am 20.4.2024).

Permalink

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