Inhalt

  • (ff. 1157V) Phys.
  • Dazwischen (ff. 123V125V) Kephalaia zu Buch VIII, inc. 〈Π〉ότερον γέγονε κίνησις οὐκ οὖσα πρότερον καὶ φθείρεται, des. εἰ ἐνδέχεται τὰ ὑπὸ κειμένου κινούμενα συνεχῆ κίνησιν κινεῖσθαι. Am Beginn jüngere Paragraphenzählung mit westlichen Ziffern.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Pergament

Format

mm 248 × 180

Folienzahl

ff. II, 157, II'

Lagen

14 × 10 (140), 1 × 8 (148), 1 × 10 (157, I'). FHHF.

Griechische Kustoden

Reste einer griechischen Kustodenzählung vom Kopisten auf dem 1. Recto und dem letzten Verso unten Mitte von 〈α〉 (f. 1), δ (f. 31) – ζ (f. 61), überall teilweise abgeschnitten. f. 81 nur noch ein nicht mehr sicher bestimmbarer Kustodenrest.

Reklamanten

Reklamanten auf dem letzten Verso unten rechts waagerecht ab f. 100V, vom Kopisten.

Anzahl der Linien

Lin. 21

Kopist

Demetrios Sguropulos〉. Harlfinger, der das Ms. früher zwei im Duktus mit Sguropulos verwandten Händen, Athanasios Chalkeopulos (Textgeschichte Lin., S.410 mit Anm. 1) oder Anonymus 30 (op. cit., S.419), zuschreiben wollte, neigt jetzt ebenfalls zu dieser Identifizierung (vgl. Ambr. B 105 sup., Rubrik Kopist).

Breite Freiränder, wie in Sguropulos-Mss. üblich. Freiräume für die fehlenden Titel und Initialen.

Auf einigen der von Sguropulos verwendeten Pergamentblätter sind, senkrecht zum Aristotelestext, Spuren älterer lateinischer Schrift zu erkennen, besonders ff. 13Vsqq. und 90 sqq. (f. 93V: 26 Zeilen). Der Schriftspiegel (mm 230 × 160) lässt darauf schließen, dass der frühere Kodex ein weit größeres Format hatte.

Einband

Braunes Leder auf Holz, oben und unten überstehend. Spitz zulaufende, bis in die Winkel gekehlte Kanten. An der Längsschnittkante Reste von zwei Schließen aus je drei Lederbändern, die vom Vorder- zum Hinterdeckel verliefen. Fester Rücken mit drei echten, schwach erhabenen Bünden, restauriert. Echtes Kapital.

Blindprägung der Deckel: vier konzentrische Rechteckrahmen aus je drei Fileten. In den zwei inneren und dem äußersten Rahmen Bandwerkmuster, im verbliebenen Rahmen in Eck- und Mittelposition kleine Kreisstempel, zu Kreisfiguren geordnet. ff. I–II, II' sowie die Spiegel Papier.

Geschichte

Datierung

15. Jh. M.

Provenienz

Vorbesitzer Caesar Barsotti (vgl. f. 1 unten: Caesaris Barsotti). Das Ms. wurde im J. 1611 in Pisa von Gratius Maria Gratius im Auftrag des Kardinals Federicus Borromaeus für die Ambrosiana erworben, vgl. Eintrag auf dem vorderen Spiegel oben von drei Händen: die Angabe aristotelis physicae (von erster Hand) / auscultationis libri VIII (von zweiter Hand) ist von 〈Antonius Olgiatus〉 erweitert worden, und zwar in Zeile 1: quae fuerunt mercurialis (Einschub nach physicae) sowie unter den zwei anderen Händen anschließend: Pisis a Gratia Maria Gratia viro clarissimo scriptus / nomine illustrissimi Card (inalis) Federici Borromaei Collegij / Ambrosiani fundatoris anno 16x1.

Unser Ms. war demnach vorher im Besitz des Pisaner Arztes Hieronymus Mercurialis, dessen Interesse für Aristoteles ein wohl eigenhändiger Index zu dessen Traktaten (Ambr. C 233-234 inf.) bezeugt; es gehörte zu den 10 Mss., die Gratius nach dem Tod des Mercurialis (1606) aus dessen Bibliothek erwarb (vgl. Martini-Bassi, I, S. XVII). Möglicherweise ist diesen Hss. ein weiteres Aristoteles-Ms. hinzuzufügen: Ambr. F 67 sup. war ebenso wie unserer Kodex im Besitz des Caesar Barsotti und wurde ebenfalls im J. 1611 in Pisa durch Gratius erworben. Die Vermutung liegt nahe, dass auch F 67 sup. aus der Bibliothek des Hieronymus Mercurialis in die Ambrosiana gelangte und damit denselben Weg wie unsere Hs. genommen hat.

Bibliographie

Kat.

  • A. E. Martini - D. Bassi, I, S.128.

Kod.

  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S.410 mit Anm. 1, 419.
  • J. Wiesner - U. Victor, Griech. Schreiber, S.62.

Text.

  • W. D. Ross, ed. Phys., 1936, S.117 (nur erwähnt).

Quelle

  • Wiesner, Autopsie Juni 1970.
Die Erstellung der Daten in "CAGB digital" ist ein fortlaufender Prozess; Umfang und Genauigkeit wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Korrekturen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an agiotis@bbaw.de.

Zitierhinweis

Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Ambr. B 096 sup., in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb9399493 (aufgerufen am 19.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb9399493

Dateipfad: /Handschriften/Italien/Mailand/Biblioteca-Ambrosiana/Mailand-BA-B-096-sup.xml