Inhalt

  • (ff. 134V) MM.
  • (ff. 34V37) Virt. Am Ende Teloszeile: τέλος τῶν μεγάλων ἠθικῶν.
  • (f. 37) Kurze Ausführungen über den ἐνδιάθετος λόγος, inc. ὑπογράφοντες τὸν ἐνδιάθετον λόγον φασίν, des. ἐξ οὗ τὸν προφορικὸν λόγον φασὶ προϊέναι.
  • (f. 37V) Zu ἀλαζών, ἀληθής, εἴρων (vgl. MM I 32, 1193a 28–35) verschiedene Definitionen der εἰρωνεία, inc. εἰρωνεία προσποίησις ἐπὶ τὸ ἔλαττον (vgl. EN II 7, 1108a 21–23), des. χλευασμόν, μυκτηρισμόν, σαρκασμόν καὶ ἀστεϊσμόν (vgl. Anonymus, De tropis, ed. Chr. Walz, Rhet. Gr., VIII, S. 724, 11–13).
  • (f. 37V) Kurze Ausführungen über ἕν τὸ πᾶν , inc. ἕν τὸ πᾶν καὶ δι᾿ αὐτοῦ τὸ πᾶν γέγονεν, des. καὶ ἐκ τοῦ παντὸς γέγονε τὸ πᾶν. Danach Merkworte zu den drei Schemata des Syllogismus.
  • (f. 37V) Περὶ σολοικισμοῦ (ed. J. Fr. Boissonade, Anecd. Gr., II, S. 458–459 unter dem Titel περὶ τοῦ ἠθικοῦ σολοικισμοῦ).
  • (ff. 39210) EN.
  • (ff. 38210, ab f. 39 am Rand mit dem Grundtext alternierend) Kommentare des Eustratios (zu EN I, VI), Anonymus (zu EN II–IV), Michael von Ephesos (zu EN V, IX, X), Aspasios (zu EN VII–VIII) (Die Titel im Ms. entsprechen denen der Aldina, Näheres vgl. CAG XX, S. VI–VII [dort statt f. 63 lies f. 63V, statt f. 165V lies f. 185V]).
  • (ff. I'II'V) 〈Ps.-Ioannes Chrysostomos, In S. Thomam〉 (PG 59, Sp. 681–688; vgl. J.A. De Aldama, Repertorium Pseudochrysostomicum, S. 67–68 Nr. 181), inc. mutile ...] τοῖς ἐμοῖς ὀφθαλμοῖς Sp. 683, Z. 56, des. mutile Sp. 686, Z. 51 πιστεύσαντας εἰς αὐτόν [... Lücke: Sp. 684, Z. 29 καὶ ἔστη εἰς τὸ [...] σὺ ἀσχημάτιστος Sp. 685, Z. 1 v. u. (= Verlust von 2 Bl. nach f. I').
  • Leer


    f. 210V.

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Papier (außer ff. II, I'II': Pergament)

Wasserzeichen

  • Westliches Papier ohne Wz.

Format

264 × 170 mm

Folienzahl

ff. III, 210, III'

Foliierung

Auf den Rectoseiten unten Mitte Foliierung mit griechischen Zahlzeichen

(1) von α (f. 1) bis λζ (f.37),

(2) von α (f. 38) bis ροβ (f. 209).

Von derselben Hand auch Buchzählung auf den Rectoseiten oben; dabei MM I, MM II und Virt. als α–γ gezählt.

Lagen

1 × 8 1 (II, 18, f. II hinzugebunden), 3 × 8 (32), 1 × 8 - 3 (37, Bl. 6–8 fehlen), 21 × 8 (205), 1 × 8 - 3 (210, Bl. 6–8 fehlen), 1 × 2 (I'II').

Griechische Kustoden

Griechische Kustoden

(1) vom Kopisten, auf dem ersten Recto unten links, mit Minuskeln von 〈α> (f. 1)... γ (f. 17) bis ε (f. 33);

(2) ebenfalls vom Kopisten auf dem ersten Recto unten links, mit Majuskeln, violettrot, von 〈A〉 (f. 38), B (f. 46) bis KB (f. 206);

(3) auf dem ersten Recto unten Mitte und dem letzten Verso unten rechts/ Mitte, von anderer Hand, von α (f. 8V) bis ε (f. 37V);

(4) ebenso wie (3), von 〈α〉 (ff. 38, 45V), β (f. 53V) bis κα (f. 198).

Anzahl der Linien

Lin. 30 (ff. 137), 60–65 (ff. 38210, Randkommentar; Grundtext oft nur wenige Zeilen in der Mitte der Seite, 30 (ff. I'II')

Liniierung

Leroy 20G1n. Zahl der präparierten Linien für das Gesamte Ms.: 30.

Kopist

Fast alles (außer ff. I'II'V) von einer Hand (A) geschrieben. Zierleisten (ff. 1, 34V), Titel (ff. 1, 34V, 38, 72, 84V usw.), Initialen, Schemata, Kapitellemmata und einzelne Definitionen am Rand sowie die Verweiszeichen zwischen Text und Kommentar und die Lemmata im Kommentar violettrot; Aristoteles-Titel in epigraphischer Majuskel, Kommentartitel in Minuskel. Von Schreiber A stammen auch einige Interlinearglossen.

Eine andere gleichzeitige Hand (a) schrieb Korrekturen (z. B. f. 9V), Lemmata am Rand (z. B. ff. 6V, 9V, 11), Schemata (z. B. ff. 40, 45, 45V, 46 usw.). einige Scholien ganz außen am Rand (z. B. ff. 45, 45V, 46, 47V, 53V usw.; ein Specimen von f. 82V in CAG XX, S. VII). Von a stammt auch die Teloszeile f. 37 und der darauf folgende Text, die Teloszeile auf f. 210 sowie das gesamte f. 37V.

ff. I'II' sind in Majuskeln (leicht rechtsgeneigt) geschrieben, Schriftspiegel mm 182 × 105, Linienzahl 30, Liniierungsschema Lake I, 1c, Schrift steht auf der Zeile.

Spätere Interventionen:

f. IIV (Hand des 14. Jh.) inc. ἀλλ᾿ ἐκίνησαν ἐφ᾿ ἑαυτοὺς ἀνάγυρον τῆς παροιμίας (vgl. Leutsch–Schneidewin, Paroemiogr. Gr., I, S.46 usw.) des. ταχέως διὰ τῆς μεταβολῆς ἀπηθάλωσεν.

f. II (Hand des 15. Jh.) 2 Zwölfsilber ὅλλων σοὺ τὸν νοῦν πρὸς θεὸν ἄρων ἄνω κόσμον παρειδῶν καὶ τὰ τοῦ κόσμου πάντα sowie 2 politische Verse ὁ θέλλων μάθιν γράμ(μα)τ(α) καὶ θέλων ἐπενήσθαι θελ(ει) πωλῆν ὑπῶμονὴν, θέλ(ει) πωλλὰς εἰμέρας, danach noch καὶ τὸν δη ab.

Von einer anderen Hand des 15. Jh. stammt f. IIV ein Schema zur Einteilung der Philosophie sowie f. 1 oben das bekannte Distichon auf die Abstammung des Aristoteles.

Ergänzungen zum Textbestand

Zu MM am Rand Schemata, Lemmata und einzelne Definitionen; zu EN Schemata und Scholien am Rand und interlinear.

Einband

Modern. Dunkelbraunes Leder auf Holz. f. I: Restaurato a Modena (11 gennaio 1956). Vorher Holzdeckel mit Lederrücken (vgl. Kat.).

Erhaltungszustand

f. 210 fehlt unterer Teil, ff. 110 Ränder restauriert (keine Texteinbußen).

Geschichte

Datierung

13. Jh. 2. H.–14. Jh. 1. H. (außer ff. I'II'V: 8. Jh.)

(12. Jh. Ende – 13. Jh. A (Harlfinger-Prato))

Provenienz

Die Pergamentblätter ff. I'II' (ein Bifolium) dienten, wie aus Einschnitten im Rand von f. II ersichtlich ist, als Spiegel' und fliegendes Blatt.

In die Ambrosiana gelangte das Ms. über die Bibliothek Pinellis, vgl. aufgeklebte Notiz auf dem Spiegel: J. V. Pinelli/ Aristotelis ethica megala/ eiusdem ethica ad Nicomachum/ cum comment. Eustratij. Eine andere Hand (Antonius Olgiatus) setzte ex libris und eiusdem De virtutibus hinzu. f. II in der Mitte die Signatur (?) D.D., f. IIV die Signatur N.

Bibliographie

Kat.

  • Ae. Martini–D. Bassi, I, S. 127–128 Nr. 117.

Kod.

  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S. 109.

Text.

  • C. Brockmann, Zur Überlieferung der Aristotelischen Magna Moralia, F. Berger et al. (Hgg.), Symbolae Berolinenses. Für Dieter Harlfinger, Amsterdam 1993, S. 43–80 (hier 47. 50–51. Stemma nach S. 80: Ambr. ist Bruder der Ioannikios-Handschrift Laur. 81,18; beide konstituieren den β-Zweig der Überlieferung neben Laur. 81,11 und dem durch die Nikolaos-Kodizes Cant. Dd. IV. 16 und Vat. gr. 1342 begründeten α-Zweig. 63–64: In die Deszendenz des Ambr. gehört u. a. der Malchias-Kodex Par. Coisl. 161).
  • CAG

    • Aspasios, In EN VIII comm.: ed. G. Heylblut, CAG XIX 1, S. VI, XI (Sigel A).
    • Eustratios, Anonymus, Michael von Ephesos (EN IX, X), Aspasios (EN VII): ed. G. Heylblut, CAG XX, S. VI–VII.
    • Michael von Ephesos, In EN V comm.: ed. M. Hayduck, CAG XXII 3, S. VIII (nur erwähnt).
    • A. Nemeth, Fragments from the Earliest Parchment Manuscript of Eustratius’ Commentary on Aristotle’s Nicomachean Ethics, Revue d’histoire des textes 9, 2014, S. 51–78 (hier 60.65: Ambr. gehört mit Par. Coisl. 161 zur jüngeren Rezension I der Ethik-Kommentare).

Quelle

  • Dreizehnter, Autopsie Oktober 1967
  • Nickel, Autopsie Oktober 1969
  • Reinsch, Autopsie September 1977
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Zitierhinweis

Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Ambr. B 095 sup., in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb3104112 (aufgerufen am 18.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb3104112

Bearbeitungsnotizen

Nach Brockmann 1993, 63–64 stammt Coisl. 161 aus einem Ms., in dem der Text von Laur. 81,18 mit dem des Ambr. kontaminiert wurde. Es ist daher wahrscheinlich, dass der Kommentar in Coisl. auf den in Ambr. erhaltenen zurückgeht.

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