Inhalt

  • (ff. 190V) EN. f. 5V des. I 5, 1097a28 πάντα, f. 7 inc. I 4, 1096b6 ἐν τῇ. Es wurde also mehr Text ergänzt, als verlorengegangen war; darauf macht eine Notiz auf f. 6 aufmerksam: hic nihil deest, sed transi ad alterum folium ubi est hoc signum (folgt ein Zeichen, bezieht sich auf f. 7V, Z. 15).
  • (ff. 91112V) Poet. ab 3, 1448a29 …] τινὲς. f. 111 des. 25, 1461b3 ὅτι δοκεῖ, unmittelbar daran anschließend folgen noch unten auf f. 111 die Worte ἐκ μιμήσεως | εἶναι (26, 1462 a 18–b 1); daran schließt nach zwei Leerseiten f. 112V mit τὸ(?) γὰρ ἀθροώτερον 26, 1462b1 an.
  • Leer


    ff. 6V, 111V112.
  • Ricc. und Laur. 81.18 (Ioannikios) sowie wahrscheinlich auch Ambr. B 95 sup. gehen für EN auf die gleiche, sukzessiv überarbeitete Vorlage zurück (Martinelli Tempesta 2016, 232–240). Ricc. ist direkte Kontaminationsquelle des Par. 2038 (Andronikos Kallistos; ib., 227–229).

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Bombyzin (außer ff. 16: Papier)

Wasserzeichen

  • ff. 14: Blume, entfernt ähnlich Br. 6644 (Rom 1443–1447, mit Varianten Florenz 1444–1446, Pisa 1445–1448).
  • f. 5: Amboß, entfernt ähnlich Br. 5956 (Florenz 1450–1452, mit Varianten Utrecht 1425–1432, Augsburg 1463).
  • f. 6: Dreiberg, ähnlich Br. 11656 (Udine 1452, mit Varianten Palermo 1453, Wz. im Vind. Phil. 241, J. 1445–1446).
  • Wasserzeichen im hinteren Vorsatz: Buchstaben C (?) M, Typ wie im Athos-Ms. Vatop. 778 aus dem 18. Jh. (keine Pontuseaux und Vergeures).

Format

230 × 170 mm

Folienzahl

ff. II, 112

Lagen

1 × 4 (4), 1 × 4 -2 (6, Bl. 3–4 fehlen), 1 × 6 -1 (11, Bl. 1 fehlt ohne Textverlust), 1 × 10 -1 (20, Bl. 9 fehlt ohne Textverlust), 1 × 14 -1 (33, Bl. 2 fehlt ohne Textverlust), 6 × 8 (81), 1 × 10 -1 (90, Bl. 3 fehlt ohne Textverlust), 2 × 8 (106), 1 × 6 (112).

Griechische Kustoden

Griechische Kustoden

(1) auf dem ersten Recto und auf dem letzten Verso unten links von β (f. 11V) bis δ (f. 33V),

(2) auf dem ersten Recto oben rechts und auf dem letzten Verso unten rechts von ε (f. 34) bis ια (f. 82),

(3) auf dem ersten Recto und auf dem letzten Verso unten links von ιε (f. 91) bis ιζ (f. 112V),

jeweils vom Kopisten.

Lagensignierung

Demnach sind zwischen f. 90 und f. 91 drei Lagen verlorengegangen. Eine spätere Blatt- bzw. Lagensignierung mit westlichen Ziffern auf dem ersten Recto unten rechts zeigt das Manuskript in einem Zustand, wo die drei Lagen nach f. 90 schon verloren waren und der Textausfall am Anfang der Handschrift noch nicht ergänzt war; sie läßt uns vermuten, daß das Ms. zu dieser Zeit z. T. aus losen Blättern bestand: 1 (f. 7), 2 (f. 8), 3 (f. 9) so bis 8 (f. 14), 9 (f. 20), 10 (f. 21), 11 (f. 34), 12 (f. 42), 13 (f. 43), 14 (f. 44), 15 (f. 45), 16 (f. 46), 17 (f. 50), 18 (f. 58), 19 (f. 66), 20 (f. 74), 21 (f. 82), 22 (f. 91).

Anzahl der Linien

Lin. 22–23 (ff. 15V), 28–29 (ff. 733V), 25–29 (ff. 3490V), 20–25 (ff. 91112V)

Kopist

A. ff. 733V (Schriftspiegel mm 180 × 115) bis V 1, 1129 b 11 app. er. περιέχει πᾶσαν ἀδικίαν.

B. ff. 3490V (Schriftspiegel mm 200 x 120).

C. ff. 91112V (Schriftspiegel mm 175 × 115).

Alle drei Hände aus derselben Zeit und vielleicht aus demselben Scriptorium.

Auf f. 35r und 35v in marg. Textinterventionen von der Hand des Andronikos Kallistos (Martinelli Tempesta).

Ergänzungen zum Textbestand

Zu EN ab f. 7 am Rand und interlinear einige Scholien und Glossen vom jeweiligen Kopisten.

Einband

Helles Pergament auf Holz. Der Kodex ist restauriert.

Erhaltungszustand

Lesbarkeit teilweise durch Wasserschäden und kleinere Löcher beeinträchtigt.

Geschichte

Datierung

14. Jh. (CAGB: 12. Jh.) (außer ff. 15V: 15. Jh. M.)

Ursprünglicher Zustand

Mit einiger Wahrscheinlichkeit kann man sagen, daß auf den verlorenen Lagen ιβ–ιδ außer dem Anfang von Poet. (Umfang ca. 2 ff.) noch Ps.-Demetrios von Phaleron, De elocutione gestanden hat. Die Schrift umfaßt, auf Bekker-Seiten umgerechnet, ungefähr 20 Seiten, was ca. 30 Folien in unserer Handschrift entspricht. Obwohl wir nicht wissen können, aus wieviel Folien genau die verlorenen drei Lagen bestanden (es gibt in der Hs. neben Quaternionen auch Quinionen, einen Ternio und einen Septenio), scheiden die beiden anderen bisweilen in Überlieferungsgemeinschaft mit Poet. auf uns gekommenen Schriften, Rhet. Al. und Rhet., wegen ihres zu großen Umfangs auf jeden Fall aus.

Für die Schriften des Ps.-Demetrios ist Par. 1741 codex unicus; es ist anzunehmen, daß unsere Hs. einen von Par. 1741 unabhängigen Überlieferungszweig repräsentierte, wie sie es im Falle der Poet. tut, für welche, hätten wir Ricc. 46 nicht, der Par. 1741 ebenfalls Codex unicus wäre.

Provenienz

Über den Weg der Handschrift, den sie aus dem Osten nach Italien genommen hat, ist nichts bekannt. In der Mitte des 15. Jh. hat 〈Ioannes Skutariotes〉 (Harlfinger) die ff. 15V supplementiert.

Ältere Signatur auf f. 1 oben: 165. Signatur des Lamius (1756): K. I. 22.

Reproduktionen und Digitalisate

  • Ricc. 46 (vollständiges Digitalisat der Biblioteca Riccardiana).

Bibliographie

Kat.

  • G. Vitelli, S. 503.

Kod.

  • F. Susemihl, Hss. EN, S. 629–630.
  • K. Horna, Die Zeilenlängen in den Stammhandschriften der Aristotelischen Rhetorik und Poetik, in: Wiener Studien 1934, S. 140–142.
  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S. 53, 416.
  • D. Harlfinger–D. Reinsch, Aristotelica Par. 1741, S. 39.
  • Martinelli Tempesta 2016 (224–227: Andronikos Kallistos).

Text.

    EN

    • I. Bekker, ed. EN, 1831.
    • F. Susemihl, Hss. EN, (vgl. oben).
    • F. Susemihl, ed. EN, 1880.
    • I. Bywater, ed. EN, 1890 (überall Sigel Ob).
    • Martinelli Tempesta 2016 (s. Textgeschichtliches).

    Poet.

    • F. Susemihl, Hss. EN (zu Poet.).
    • C. Landi, La poetica di Aristotele nel cod. Riccard. 46, in: SIFC 3, 1895, S. 68–70.
    • I. Bywater, ed. Poet., 1909, S. XXXIX–XL.
    • D. S. Margoliouth, ed. Poet., 1911 (Sigel B).
    • A. Rostagni, ed. Poet., 1927, 1945 (Sigel B).
    • E. Lobel, Mss. Poet., S. 7, 15–18, 27–31 (Sigel B; Vorlage für Korrekturen in verschiedenen Mss.).
    • A. Gudeman, ed. Poet., 1934 (Sigel R1).
    • A. Gudeman, Textüberlieferung Poet., S. 51–56.
    • N. Festa, Note al testo della Poetica di Aristotele, in: Bolletino del Comitato per la preparazione dell’ Edizione Nazionale dei Classici Greci e Latini, Atti della Reale Accademia d’Italia, Rendiconti della classe di scienze morali e storiche, ser. VII, suppl. al vol. I, 1940.
    • J. Hardy, ed. Poet., 19522 (Sigel B).
    • R. Kassel, ed. Poet., 1965, S. VI–IX (Sigel B).

Quelle

Die Erstellung der Daten in "CAGB digital" ist ein fortlaufender Prozess; Umfang und Genauigkeit wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Korrekturen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an agiotis@bbaw.de.

Zitierhinweis

Florenz, Biblioteca Riccardiana, Ricc. 46, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb2331899 (aufgerufen am 24.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb2331899

Bearbeitungsnotizen

Schreiber C: Ähnlichkeit mit Voss. Q 3 (?)

Der in anderem Zusammenhang wichtige Kodex Vat. 1026 (Psellos; An.-Scholien aus dem verlorenen Buch III des Philoponos) ist für EN wohl ein direktes Apographon des Ricc. oder stammt aus der gleichen Vorlage (nach den Untersuchungen P. Lungis zu EN I).

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