Inhalt

Physische Beschaffenheit

Beschreibstoff

Pergament

Format

295 × 210 mm

Folienzahl

ff. II, 604 (+ 85a, 358a, 456a, 492a, 528a, 564a; - 236, 458, 525)

Lagen

FHHF.

16 × 8 (127), 1 × 6 (133), 1 × 8 (141), 1 × 8 – 1 (148, Bl. 7 fehlt ohne Textverlust), 4 × 8 (180), 1 × 8 – 1 (187, Bl. 8 fehlt ohne Textverlust), 3 × 8 (211), 1 × 8 – 1 (218, Bl. 7 fehlt ohne Textverlust), 3 × 8 (243), 1 × 8 – 1 (250, Bl. 7 oder 8 fehlt ohne Textverlust), 1 × 10 – 1 (259, Bl. 9 oder 10 fehlt ohne Textverlust), 1 × 8 (267), 1 × 8 – 1 (274, Bl. 7 fehlt ohne Textverlust), 6 × 8 (322), 1 × 8 – 1 (329, Bl. 7 fehlt ohne Textverlust), 3 × 8 (353), 1 × 8 – 1 (359, Bl. 7 fehlt ohne Textverlust), 4 × 8 (391), 1 × 6 (397), 1 × 8 (405), 1 × 8 – 1 (412, Bl. 8 fehlt ohne Textverlust), 6 × 8 (460), 1 × 6 – 1 (465, Bl. 4 fehlt ohne Textverlust), 8 × 8 (528 a), 1 × 8 – 1 (535, Bl. 3 fehlt ohne Textverlust), 8 × 8 (598), 1 × 2 (600), 1 × 4 (604).

Griechische Kustoden

Griechische Kustoden vom Kopisten A auf dem 1. Recto unten rechts von α (f. 1) bis θ (f. 65), danach nichts mehr erkennbar.

Lagensignierung

Spätere Lagensignierung mit westlichen Ziffern auf dem 1. Recto unten rechts von „1‟ bis „79‟ (dabei „39‟ zweimal verwendet).

Reklamanten

Reklamanten aus dem Kommentartext vom Kopisten D auf dem letzten Verso unten senkrecht, zuerst f. 489V, zuletzt f. 590V.

Anzahl der Linien

Lin. 6–21 (ff. 1485), 13–15 (ff. 485V603)

Liniierung

Je verschiedene Linierungstypen für die ff. 1460, 461465 und 466–604. Einzelheiten bei Bernardinello 1970, S. 114–118; dieser geht (S. 118) von der falschen Annahme aus, die Kopisten B und C seien Zeitgenossen und hätten im selben Scriptorium gearbeitet. Er selbst setzt an anderer Stelle (S. 122) Kopist B in die Mitte des 14. Jh., Kopist C ans Ende des 15. Jh. Es ist vielmehr so, daß offensichtlich Kopist B den Rest des Kodex zwar liniiert, aber selber nur bis f. 485 beschrieben hat, eine Annahme, die B. als „inammissibile‟ zurückweist. Der Rest ist dann erst etwa 200 Jahre später nachgetragen worden. Ab f. 490 helleres, glatteres Pergament.

Kopist

A. ff. 1456 bis Κ 12, 1068a12 μεταβάλλοντος, Text und Kommentar: 12. Jh. (Nachtrag: Dieselbe Hand begegnet auch in Ambr. H 50 sup. und Ambr. M 46 sup..)

B. ff. 456V485 bis Λ 7, 1073a1 οἷον, Text und Kommentar: gleichzeitig und sehr ähnlich A.

C. ff. 485V603, Text: 14. Jh.

D. 〈Camillus Venetus〉 (Harlfinger): ff. 485V593, Kommentar. Initialen, Schmuckleisten in Rot nur am Beginn (bis etwa f. 70), vorwiegend im Kommentar.

Einband

Der übliche Einband der Medici-Bibliothek; Rücken (vier erhabene Bünde) aus anderem Leder.

Geschichte

Datierung

12. Jh. (ff. 1485), 14. Jh. (ff. 485V603)

Provenienz

Die Hs. wurde von Cosimo de’ Medici dem Älteren dem Kloster S. Marco in Florenz (Gründung der Bibliothek 1444) geschenkt, vgl. f. IIV: Ex parte occidentis de B(ancho) p(rim)o./Iste liber est conventus sancti marci de florentia ordinis fratrum praedicatorum quem dicto conventuj/donavit magnificus vir cosmas Johanis de medicis civis clarissimus florentinus./ponatur in B(ancho) p(rim)o ex parte occidente librarie minoris/Methaphysica aristotelis cum comento Alexandri in margine o(mn)ia in greco. μετὰ τὰ φυσικὰ/ἀριστοτέλους.

Dort wurde die Handschrift, da vor allem f. 1 an der rechten unteren Seite stark zerstört war, in der 2. Hälfte des 15. Jh. restauriert, und der dort verlorengegangene Kommentartext wurde von Camillus Venetus (Harlfinger) ergänzt. Schon im 15. Jh. schrieb Zenobio Acciaioli (Reinsch) auf f. IIV den Anfang des Kommentars, der am Rand von f. 1 steht, mitsamt den von ihm dort eingetragenen Korrekturen noch einmal ab (bis S. 2,21, vgl. app. cr. Hayduck). Von Acciaioli schließlich stammen auch einige Marginalien zum Text sowie die oben zitierten Besitzernotizen.

Reproduktionen und Digitalisate

  • Laur. 87,12 (Vollständiges Digitalisat der Biblioteca Laurenziana)

Bibliographie

Kat.

  • A. M. Bandini, III, Sp. 392–393 (13. Jh.).

Kod.

  • D. Harlfinger, Textgeschichte Lin., S. 410.
  • S. Bernardinello, Eliminatio Metaph., S. 108–123 (Kopist A: 14. Jh. A., Kopist B: 14. Jh. M., Kopist C, mit D identisch: 15. Jh. E.).
  • D. Harlfinger, Überlieferungsgeschichte Metaph. (im Druck) (Kopist A: 12. Jh., Kopist B: 12. Jh., Kopist C: 14. Jh.).
  • Canart – Perria 1991, S. 67–118: S. 96 (Beschreibung der Schriftform).
  • Cavallo 2000, S. 219–238: 233 (Datierung des Laur. ins 11. Jh.).

Text.

  • In den Metaph.-Ausgaben Sigel Ab, in den Alexander-Ausgaben Sigel L.
  • I. Bekker, ed. Metaph., 1831.
  • H. Bonitz, ed. Metaph., 1848 (S. VI, XV–XVI: geht oft mit Alexander zusammen).
  • W. Christ, ed. Metaph., 1906 (12. Jh.; von Papyrus-Vorlage abstammend, Bruder von Vat. 256. Hand 1 (ff. 1–485), Hand 2 (ff. 486–603), dazu Hand eines Korrektors).
  • W. D. Ross, ed. Metaph., 1924 (S. CLV–CLXV: 12. Jh.; Diskrepanzen zu Π [Par. 1853, Vind. Phil. 100] ab Λ 7, 1073a1 geringer, weil Kopist die Vorlage sorgfältiger abgeschrieben hat).
  • W. Jaeger, ed. Metaph., 1957 (S. IX–XV: 12. Jh.; Diskrepanz zu Π in den letzten Büchern geringer, da auf alte 10-Bücher-Ausgabe zurückgehend, die erst später aus der umfangreicheren Ausgabe ergänzt worden war).
  • S. Bernardinello, Eliminatio Metaph., S. 125–143 (bildet zusammen mit Par. Suppl. 687, Ambr. F 113 sup., Matr. N 54, Neap. III D 34, Taur. B VII 23 und Vat. 115 einen Zweig des Überlieferungsarmes β).
  • D. Harlfinger, Überlieferungsgeschichte Metaph. (bildet zusammen mit Par. Suppl. 687, Ambr. F 113 sup., Taur. B VII 23 und Vat. 115 den Überlieferungsarm β; gehört jedoch für Λ 7, 1073a1–N dem von Par. 1853 und Vind. Phil. 100 repräsentierten Überlieferungsarm α an).
  • Alexander

    • Ch. A. Brandis, ed. Scholia in Aristotelem, Berlin 1836.
    • M. Hayduck, ed. In Metaph. comm. (CAG I), Berlin 1891, S. VII–VIII.
    • D. Harlfinger, ed. De ideis, 1975, S. 18–19.
    • Golitsis 2014, S. 199–230 (Laur. enthält nicht eine ‘recensio altera’ des von Hayduck edierten (pseudo-)alexandrinischen Kommentars, sondern einen anonymen spätantiken Kommentar, der der Bearbeitung durch Ps.-Alexander [= Michael von Ephesos] zugrundegeliegt.)

Faks.

  • G. Vitelli – C. Paoli, Taf. 22.

Quelle

  • Aristoteles Graecus, S. 302–304, 485 (Nickel, Autopsie September 1969, Harlfinger, Ergänzungen).
Die Erstellung der Daten in "CAGB digital" ist ein fortlaufender Prozess; Umfang und Genauigkeit wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Korrekturen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an agiotis@bbaw.de.

Zitierhinweis

Florenz, Biblioteca Medicea Laurenziana, Laur. 87.12, in: CAGB digital, hg. v. Commentaria in Aristotelem Graeca et Byzantina. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. URL: https://cagb-digital.de/id/cagb8584129 (aufgerufen am 19.4.2024).

Permalink

https://cagb-digital.de/id/cagb8584129

Bearbeitungsnotizen

Im Nachtrag zu Kopist A ist wahrscheinlich Ambr. M 46 sup. gemeint (M 42 jedoch schon in der Druck-Ausgabe). Die Identifikation erscheint durchaus zweifelhaft (LK).

Die von einem Rubrikator vorgenommene Zuordnung der Kommentar-Lemmata durch fortlaufende Buchstaben jeweils vor dem Lemma und im Aristotelestext setzt in Metaph. Α auf f. 37r aus und wird erst mit Beginn von Metaph. α (f. 55v) wieder aufgenommen. In Metaph. Γ setzt die Zuordnung auf f. 68r aus. In Metaph. Δ, Ε ist von Anfang an keine Zählung vorhanden.

f. 55v: Metaph. α; f. 63v: Metaph. Β ; f. 100r: Metaph. Γ; f. 159v: Metaph. Δ; f. 252r: Metaph. Ε; f. 264v (tit. 264r) Metaph. Ζ; f. 331v (tit. 331r): Metaph. Η; f. 348v (tit. 348r): Metaph. Θ; f. 377v (tit. 377r): Metaph. Ι ...

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